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Teilgeständnis abgelegt

Missbrauchskomplex Münster: Prozess gegen Mann aus Kreis Warendorf gestartet

Ein weiterer Prozess im großen Missbrauchskomplex aus Münster hat begonnen. Ein Mann aus dem Kreis Warendorf soll den Ziehsohn von Adrian V. misshandelt haben.

Von Sohrab Dabir

Update: 3. Mai. Der Prozess gegen den mittlerweile 35-Jährigen aus dem Kreis Warendorf, der im vergangenen November im Zuge der Ermittlungen zum Missbrauchskomplex Münster festgenommen worden war, hat begonnen. Der Mann aus Ostbevern soll zwischen Ende 2019 und Frühjahr 2020 den Ziehsohn des Hauptverdächtigen Adrian V. aus Münster schwer missbraucht haben.

Dreimal soll es zu den Übergriffen auf den heute Elfjährigen gekommen sein. Beim Prozessbeginn am Landgericht Münster gab der Angeklagte ein Teilgeständnis ab und erspart dem Opfer damit womöglich eine Aussage vor Gericht. Wie auch das Hauptverfahren gegen Adrian V., dessen Mutter und zwei weitere Beschuldigte, findet auch der nun gestartete Prozess zum Großteil unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Eine weitere Anklage, wonach der Mann einen Siebenjährigen aus seinem Bekanntenkreis misshandelt haben soll, wurde indes vom Gericht nicht berücksichtigt, da sich der Verdacht nicht erhärtet hatte.

Neben Lügde und Bergisch Gladbach ist Münster der dritte große Missbrauchskomplex der vergangenen Jahre in Deutschland. Im Tatkomplex aus der Domstadt gibt es mittlerweile über 40 Verdächtige, 30 von ihnen befinden sich in U-Haft. 30 Kinder sollen in dem Komplex Opfer sexueller Gewalt geworden sein. Der Prozess gegen Adrian V. befindet sich auf der Zielgeraden – ein Urteil wird noch im Frühjahr erwartet.

Missbrauchkomplex Münster: Anklage gegen Mann aus Kreis Warendorf

Update: 25. März 2021. Gegen den 34-Jährigen aus dem Kreis Warendorf, der im vergangenen November festgenommen wurde, ist jetzt Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Münster wirft dem Mann zehn Taten vor: In drei Fällen soll er den heute elfjährigen Ziehsohn von Adrian V. schwer missbraucht haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, kinderpornografische Bilder und Videos besessen und diese zwischen Dezember 2019 und November 2020 verbreitet zu haben.

Der Missbrauch an dem Jungen soll im Zeitraum vom 14. Dezember 2019 bis zum März 2020 erfolgt sein. Kennengelernt haben sich Adrian V. und der Beschuldigte aus dem Kreis Warendorf über Online-Messengerdienste. In einem Fall sollen beide Angeklagten das Kind gemeinsam missbraucht haben – vermutlich in der Nähe des Flughafens Münster/Osnabrück (FMO) sowie in einem Fall im Auto von Adrian V.

Am 23. Dezember 2019 soll der Mann aus dem Kreis Warendorf zudem ein damals siebenjähriges Kind, das er aus seinem persönlichen Umfeld kannte, sexuell missbraucht haben, so die Staatsanwaltschaft Münster. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten fanden die Ermittler auf einem USB-Stick sowie einem Smartphone Dateien, auf denen der schwere Missbrauch von Kindern gezeigt wurde.

Der 34-Jährige, der bislang nicht vorbestraft war und jetzt in U-Haft sitzt, hat in der Vernehmung die ihm vorgeworfenen Taten bestritten. Er soll jedoch zugegeben haben, sich in einem Fall mit Adrian V. und dessen Ziehsohn getroffen zu haben. Auf die Schliche kamen die Ermittler dem Verdächtigen aus dem Kreis Warendorf nach Chat-Auswertungen, die auf dem Handy des Hauptangeklagten aus Münster gefunden worden waren.

Derweil hat der Bundestag nun ein neues Gesetz verabschiedet: Der Besitz von Kinderpornografie sowie sexueller Missbrauch wie im Fall aus Münster wird ab sofort härter bestraft. Im Prozess gegen Adrian V. könnte in wenigen Wochen ein Urteil erwartet werden.

Erneute Festnahme im Missbrauchsfall von Münster

Erstmeldung: 18. November 2020. Münster – Ein weiterer Mann wurde im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex in Münster festgenommen. Wie die Polizei berichtet, konnte die Ermittlungskommission mit dem Namen „Rose“ einen 34-Jährigen ausfindig machen, der ebenfalls das inzwischen 11-jährige Hauptopfer schwer sexuell missbraucht haben soll.

StadtMünster
Bevölkerung310.039
BundeslandNRW

34-Jähriger festgenommen – er soll das Hauptopfer aus Münster missbraucht haben

Der 34-Jährige wurde am Freitag (13. November) festgenommen. Die Ermittler waren auf ihn aufmerksam geworden, nachdem sie das Handy des Hauptbeschuldigten ausgewertet hatten. Der 27-jährige Adrian V. aus Münster steht derzeit wegen des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Auf seinem Telefon befanden sich Chatverläufe mit dem nun verhafteten Mann aus dem Kreis Warendorf.

Der Mann wird beschuldigt, sich drei Mal an dem Hauptopfer vergangen und das Kind sexuell missbraucht zu haben. Die Taten fanden zwischen Dezember 2019 und März 2020 in und um Münster statt. In den Chats, in denen der 34-Jährige aktiv war, soll er außerdem Nachrichten mit kinderpornografischem Inhalt verbreitet haben. Darunter sollen Nacktbilder eines siebenjährigen Jungen gewesen sein.

Missbrauchskomplex in Münster: 34-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft

Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) mit Sitz in Köln hatte den 34-Jährigen bereits auf dem Radar, wie die Polizei Münster mitteilt. Die Ermittler dort hatten bereits im Vorfeld einen Haftbefehl gegen ihn erwirkt. Nach der Festnahme wurde die Wohnung des Mannes durchsucht. Dabei wurde einiges an Beweismaterial sichergestellt.

Am Samstag (14. November) wurde der Haftbefehl von einem Richter verkündet. Der 34-Jährige, der jetzt in Untersuchungshaft sitzt, lässt sich von einem Anwalt vertreten. Er hat sich, ebenso wie der Hauptbeschuldigte aus Münster, noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Missbrauchskomplex aus Münster nimmt immer größere Dimensionen an

Der Fall nimmt immer größere Dimensionen an. Seit der Festnahme von Adrian V. aus Münster im Juni wurden immer mehr Männer verhaftet. Auch die Mutter des 27-Jährigen ist angeklagt. Ihr wird vorgeworfen, von dem Missbrauch gewusst zu haben, der oft in ihrer Laube in Münster stattfand, und nichts dagegen unternommen zu haben. Der Hauptbeschuldigte hatte in einem eigens angelegten Server-Raum über 300.000 Stunden Videomaterial mit kinderpornografischem Inhalt gespeichert.

Nur einen Tag vor der Verhaftung des 34-Jährigen gab es in dem Fall eine weitere Festnahme: Ein Mann aus Heiligenhaus wurde in dem Missbrauchskomplex von Münster als mutmaßlicher Täter identifiziert und verhaftet.

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