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RTL: Von Nachrichten bis Trash-TV – bunte Unterhaltung seit über 30 Jahren
Ob kultiges TV-Quiz, seriöse Nachrichten-Sendung oder derbstes Trash-TV: RTL prägt seit mehr als 30 Jahren die deutsche Fernsehlandschaft entscheidend mit.
- RTL ist einer der großen und etablierten Privatsender im deutschen Fernsehen.
- Den TV-Sender gibt es bereits seit 1987.
- Der Sender hat seinen Hauptstandort seit 2010 in Köln-Deutz.
- Jörg Graf ist seit dem 1. Februar 2019 Geschäftsführer von RTL.
- Chefredakteur ist seit dem 1. August 2014 Michael Wulf.
- Der Sender ist Teil der RTL Group und vor allem für Unterhaltungsformate bekannt.
Er ist fester Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft: der Privatsender „RTL Television“, kurz: RTL. Mit seinen Formaten deckt RTL eine große Bandbreite an Genres ab – von Nachrichten und Service-Sendungen über Unterhaltungsformate bis hin zu Trash-TV. Aber wussten Sie, dass RTL aus einem Radiosender in Luxemburg entstand?
- Name: RTL Television
- Hauptsitz: Köln
- Gründung: 1984
- Geschäftsführer: Henning Tewes
- Inhaber: RTL Group
Das Programm von RTL: Nachrichten, Seifenopern und Unterhaltung
Bereits seit 1984 gibt es den Privatsender RTL, der zur RTL Group gehört. Seit 1988 sendet er auch Eigenproduktionen. Dazu gehört von Beginn an die Nachrichten-Sendung „RTL aktuell“, die anfangs noch „7 vor 7“ hieß. Neben Sport-Sendungen (zum Beispiel zur Formel 1) und Seifenopern wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ nimmt aber vor allem der Unterhaltungsbereich einen sehr großen Raum ein. Dazu gehören Boulevard-Magazine, Promi-Berichterstattung, Infotainment, Casting- und Spiel-Shows sowie Reality-TV, das bis zum sogenannten Trash-TV geht.
Nachrichten-Formate und Magazine bei RTL: Von RTL aktuell bis Stern TV
Das am längsten laufende Nachrichten-Format bei RTL ist „RTL aktuell“. Unter diesem Namen wird es seit dem 5. April 1988 täglich um 18.45 Uhr ausgestrahlt. Morgens läuft das Frühstücksfernsehen „Guten Morgen Deutschland“, immer wochentags von 6 Uhr bis 8.30 Uhr. Mittags werden die Zuschauer zudem bei „Punkt 12“ zwei Stunden lang über die Nachrichten des Tages informiert, nachts folgt eine 30 minütige Nachrichten-Sendung namens „RTL Nachtjournal“ um 0 Uhr. Alle Nachrichten-Formate werden live aus Köln übertragen.
Dazu kommen noch unterschiedliche Magazine wie „Extra“ und „Spiegel TV Magazin“ sowie Reportage-Sendungen wie „Stern TV“, die täglich oder wöchentlich im Programm von RTL laufen. Außerdem ist RTL für seine Boulevard-Sendungen wie „Exclusiv – Das Starmagazin“ bekannt, in dem es um Prominente geht.
- Guten Morgen Deutschland
- Punkt 12
- RTL aktuell
- RTL Nachtjournal
- Explosiv – Das Magazin
- Extra – Das RTL-Magazin
- Exclusiv – Das Starmagazin
- Spiegel TV Magazin
- Stern TV
Das beliebteste TV-Quiz Deutschlands: „Wer wird Millionär“ mit Günther Jauch auf RTL
Ein wahrer Quoten-Garant ist seit über 20 Jahren das TV-Quiz „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch auf RTL. Die Show ist ganz vom US-amerikanischen Vorbild „Who wants to be a Millionaire“ geprägt. Die Teilnehmer können bis zu einer Million Euro gewinnen – wenn sie zuvor 15 Fragen richtig beantwortet haben. Bisher verließen erst 16 Kandidaten das Quiz „Wer wird Millionär“ auf RTL als Millionäre.
Bei uns können Sie auch testen, ob sie es auch geschafft hätten: Wir haben für Sie die 16-Gewinner-Fragen von „Wer wird Millionär“ auf RTL zusammengestellt. Von Beginn an ist bekanntermaßen Günther Jauch als Moderator mit dabei. Bisher führte Jauch als Quiz-Master durch über 1400 Sendungen der beliebten RTL-Show.
RTL und das Trash-TV, eine unschlagbare Kombination – „Der Bachelor“ und „Das Sommerhaus der Stars“
Der Privatsender RTL ist vor allem für seine Unterhaltungsformate bekannt. Dazu gehört zweifelsfrei die Kuppelshow „Der Bachelor“. Im Mittelpunkt steht ein mehr oder weniger prominenter Mann, um den etwa 20 junge Frauen buhlen. Die Kandidatinnen und der Junggeselle bekommen sich erst in der Show zu sehen. Die Herzdamen leben während der Dreharbeiten zusammen in einer Villa an einem meist tropischen Ort und der Bachelor trifft einzelne oder mehrere der Teilnehmerinnen auf unterschiedlichen Dates. Am Ende jeder Folge scheiden eine oder mehrere Frauen aus – die, die weiterhin im Rennen sind um das Herz des Bachelors, bekommen von ihm eine Rose überreicht. In unserer Übersicht stellen wir Ihnen alle bisherigen „Bachelor“-Junggesellen vor.
„Der Bachelor“ stammt ursprünglich aus den USA („The Bachelor“). In der deutschen Variante läuft die Show bereits seit 2003 auf RTL. Eine der Kandidatinnen in der neunten Staffel (2019) übrigens aus dem Münsterland: Das Model Wioleta Psiuk aus Münster kämpfte um das Herz von Boxer Sebastian Preuss. Sie schaffte es sogar ins Finale. Doch dann gab es eine große Überraschung, als sich Sebastian Preuss als erster Junggeselle bei „Der Bachelor“ für keine der beiden Finalistinnen entschied. Es gibt auch noch eine weitere Variante der Kuppel-Show: Bei „Die Bachelorette“ kämpfen 20 Männer um das Herz einer Junggesellin, ebenfalls zu sehen auf RTL.
Ein weiteres, beliebtes Trash-TV-Format ist „Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promi-Paare“, das seit 2016 von RTL produziert und ausgestrahlt wird. Bei dem Format, das etwas an „Big Brother“ erinnert, kämpfen mehrere Promi-Paare in verschiedenen Spielen um eine Sieger-Prämie von 50.000 Euro. Dafür leben sie mehrere Wochen gemeinsam in einem Haus, meist in Portugal, und werden rund um die Uhr von Kameras begleitet. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde „Das Sommerhaus der Stars“ 2020 jedoch im westfälischen Bocholt gedreht. Der TV-Sender musste für die fünfte Staffel einige Kritik einstecken. Denn in der Sendung soll es zu Mobbing gekommen sein. Auch RTL zeigte sich erschrocken von den derben Ausdrucksweisen einiger Kandidaten im „Sommerhaus der Stars“.
Soap-Heimat RTL: „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Unter uns“ und „Alles was zählt“
Doch auch die Seifenoper ist fester Bestandteil von RTL. Dabei ist die bekannteste wohl „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, die bereits seit dem 11. Mai 1992 läuft. Sie läuft von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm. Die Soap ist die älteste, noch immer täglich gesendete Serie im deutschen Fernsehen und gilt zudem als die erfolgreichste deutsche Soap. Am 18. Mai 2016 wurde die 6000. Folge von „GZSZ“ ausgestrahlt. Die Handlung ist in Berlin verortet, gedreht wird „GZSZ“ in den Filmstudios Babelsberg. Die Serie basierte anfangs auf der australischen Show „The Restless Years“ (1977 bis 1981). Seit der 231. Folge werden jedoch eigene Drehbücher entwickelt.
Eine weitere erfolgreiche Seifenoper ist „Unter uns“. Sie startete nur zwei Jahre nach „GZSZ“ und läuft um 17.30 Uhr auf RTL, ebenfalls montags bis freitags. Die Handlung ist in der fiktive Schillerallee 10 in Köln verortet. Der Plot von „Unter uns“ basiert nicht auf einer anderen Serie. Am 4. September 2006 kam zu den RTL-Soaps noch „Alles was zählt“ dazu. In der Daily-Soap standen vor allem sportliche Protagonisten im Vordergrund – während sich die Seifenoper anfangs stark um Eiskunstlauf drehte, wechselte dies später unter anderem zu Tanz, Boxen und Fußball. Die Handlungen spielen in und um Essen im Ruhrgebiet.
Gesang und Talent? „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“ und „I Can See Your Voice“
Auf RTL nehmen zudem Casting-Shows viel Raum ein. Das bekannteste Format ist zweifellos „Deutschland sucht den Superstar“, welches eine Adaption der britischen Show „Pop Idol“ ist. Das einzige wiederkehrende Jury-Mitglied der deutschen Ausgabe ist Musik-Produzent Dieter Bohlen, der die Show entscheidend mitprägte. 2021 startete die bereits 18. Staffel von „DSDS“.
Bohlen sitzt zudem in der Jury der RTL-Show „Das Supertalent“, die auf dem weltweit übernommenen Format „Got Talent“ basiert. Anders als bei DSDS werden nicht nur Sänger gesucht, sondern Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten – je skurriler, desto besser. Moderiert wird „Das Supertalent“ seit Staffel 2 von Daniel Hartwich. 2021 wird bereits die 14. Staffel produziert.
Ein kurzes Intermezzo hatte die Musik-Game-Show „I Can See Your Voice“ auf RTL. Das Format stammt aus Südkorea und funktioniert ein wenig anders als die bereits bekannten Casting-Shows, die die Zuschauer vom TV-Sender RTL bereits kennen: Ein Star und sein „Super-Fan“ müssen bei mehreren Kandidaten erraten, ob diese singen können – nur anhand des Äußeren. Den Spielern steht bei „I Can See Your Voice“ ein Promi-Panel zur Seite, bei dem 2020 auch Judith Rakers dabei war. Normalerweise ist die Journalistin und Moderatorin Judith Rakers vor allem durch ihre Rolle als Nachrichten-Sprecherin bei der Tagesschau bekannt.
Bekannte TV-Gesichter: Prominente Moderatoren und Stars bei RTL
Der Sender RTL hat in den vergangenen 30 Jahren viele TV-Persönlichkeiten hervorgebracht oder aufstrebenden Stars eine Plattform geboten. In der Sparte Unterhaltung ist zum Beispiel Günther Jauch, ehemaliger Radio- und nun Fernsehmoderator, ganz vorne mit dabei. Nicht nur durch seinen Job als Quizmaster bei „Wer wird Millionär“ wurde der gebürtig aus Münster stammende Journalist zu einem der beliebtesten Fernsehmoderatoren. Auch mit dem Reportage-Magazin „Stern TV“ ist er wohl den meisten Deutschen gut bekannt.
Auch Jauchs wiederkehrender Partner, der Entertainer Oliver Pocher, ist durch RTL mit seiner TV-Karriere durchgestartet – unter anderem in Formaten wie „5 gegen Jauch“. Zudem ist ein gut bekannter Moderator bei RTL ohne Frage Daniel Hartwich, der in den bekanntesten Formaten mitwirkte („Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, „Deutschland sucht den Superstar“, „Das Supertalent“, „Let‘s Dance“), aber auch bereits eigene Shows bei dem TV-Sender bekam.
Unter den Moderatoren stechen vor allem auch bekannte Journalistinnen hervor, die oft in Promi-Magazinen wie „Exclusiv“ oder dem Infotainment zu finden sind – zum Beispiel Frauke Ludowig oder Birgit Schrowange („Extra“). Doch ebenso im Nachrichten-Segment brachte RTL schon viele bekannte Fernseh-Gesichter hervor, die den meisten TV-Zuschauern in Deutschland gut bekannt sind, zum Beispiel Peter Kloeppel, Chefmoderator von „RTL aktuell“.
- Günther Jauch – unter anderem „Wer wird Millionär“, „Stern TV“ und „5 gegen Jauch“
- Oliver Pocher – „5 gegen Jauch“, „Gefährlich ehrlich“
- Frauke Ludowig – „Exclusiv“
- Birgit Schrowange – „Extra“
- Nazan Eckes – „Explosiv“, „Extra“
- Daniel Hartwich – „DSDS“, „Das Supertalent“, „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, „Let‘s Dance“
- Dieter Bohlen – „DSDS“, „Das Supertalent“
- Kai Ebel – Berichterstattung der Formel 1
- Sonja Zietlow – „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, „Die 10..“, „Die 25...“
Die Mediathek als Stream von RTL, Vox und RTL 2 – aus TVNOW wird RTL+
Der TV-Sender RTL betreibt eine Art Mediathek. Bei TVNOW können die Zuschauer die einzelnen Folgen der meisten Formate im Stream abrufen. Dort stehen auch viele Shows von Vox und RTL2 zur Verfügung. Zudem gibt es sogar Eigenproduktionen von TVNOW, zum Beispiel die Dating-Reality-Shows „Temptation Island V.I.P.“ und „Prince Charming“. Manche Sendungen können kostenlos angeschaut werden (mit Werbeeinblendungen), für andere ist ein kostenpflichtiger Premium-Account nötig. Mit diesem können auch manche Shows wie „Der Bachelor“ oder „Das Sommerhaus der Stars“ bereits vor der TV-Ausstrahlung gesehen werden.
Mitte Februar 2021 wurde bekannt, dass RTL plant, seinen Streamingdienst TVNOW in RTL+ umzubenennen. Der alte Markenname wird beerdigt. Damit will der Sender im Zuge der umfassenden Überarbeitung der Markenarchitektur des Unternehmens, die seit Monaten bereits unter dem Projektnamen „RTL United“ vorangetrieben wird, eine deutlichere Verbindung zwischen Streamingdienst und bekanntem TV-Sender herstellen. Am 3. November 2021 wird die Umbenennung stattfinden.
Der Internationalisierung des Wettbewerbs mit weltweit einheitlich auftretenden Marken wie Netflix, Prime Video oder Disney+ will man deshalb die Kernmarke RTL entgegensetzen, die „für positive Unterhaltung und unabhängigen Journalismus sowie Inspiration, Energie und Haltung“ stehen soll.
Die Personalien von RTL: Leitung, Geschäftsführer und Chefredakteure
Der TV-Sender RTL Television wurde in den Jahren des Bestehens bereits von vielen Personen als Geschäftsführer vertreten. Seit dem 1. Februar 2019 füllt Jörg Graf die Position aus.
- Helmut Thoma – 1984 bis 31. Oktober 1998
- Erich Staake (zusammen mit Thoma) – Mitte der 1980er-Jahre bis März 1991
- Gerhard Zeiler – 1. November 1998 bis 31. Oktober 2004 und 17. Februar 2005 bis 1. September 2005
- Marc Conrad – 1. November 2004 bis 17. Februar 2005
- Anke Schäferkordt – 1. September 2005 bis 1. Februar 2013
- Frank Hoffmann – 1. Februar 2013 bis 1. Februar 2019
- Jörg Graf – 1. Februar 2019 bis 28. Februar 2021
- Henning Tewes: seit 1. März 2021
In den Jahren wechselten auch die Chefredakteure bei RTL. Seit vielen Jahren ist Michael Wulf Chefredakteur bei RTL, um genau zu sein seit 1. August 2014.
- Egon F. Freiheit – Oktober 1984 bis Ende 1986
- Volker Kösters – 1986–1988
- Dieter Lesche – 1. Oktober 1988 bis 7. Februar 1994
- Hans Mahr – 2. Mai 1994 bis 31. Oktober 2004
- Peter Kloeppel – 1. November 2004 bis 31. Juli 2014
- Michael Wulf – seit 1. August 2014
Das RTL-Logo Im Wandel der Zeit
Im Laufe der Zeit hat der TV-Sender sein Logo immer wieder verändert. Zum Start im Jahr 1984 war das Logo von "RTL Plus Television" als Schriftzug komplett in Rot gehalten. Ab 1987 bestand das Logo aus den drei Buchstaben des Senders, die in ihrer Anordnung entfernt an ein aufgefächertes Buch erinnerten. Erstmals wurde hier die Farbkombination Rot-Geld-Blau für die drei Buchstaben eingeführt.
Von 1992 bis 2021 bildeten die drei Buchstaben dann drei nebeneinander stehende Kacheln in den bekannten Farben (Rot-Gelb-Blau) mit den Buchstaben in weiß darüber. In den knapp 30 Jahren änderte sich an der Gestaltung nur wenig.
Erst im September 2021 kam ein deutlich neues Design: Die Kacheln tragen nun die Farben Dunkelblau, Hellblau und Violett, die Buchstaben sind noch immer weiß, aber schmaler. Es gibt noch weitere, alternative Farbkombinationen für das neue Logo, unter anderem Orange-Rot-Violett, Pink-Violett-Grün und Dunkelblau-Hellblau-Rot.
Kritik an RTL: „Unterschichtenfernsehen“ und „Ballermannbespaßung“
RTL musste sich in den Jahren immer wieder Kritik stellen. So wurden 2010 und 2011 wiederholt Vorwürfe laut, dass angebliche Dokumentationen des TV-Senders nicht authentisch gewesen seien: Es habe sich um sogenannte „Scripted Reality“-Formate gehandelt. Auch ein Beitrag von „Explosiv“ über die Computerspiele-Messe „GamesCom“ war in die Kritik geraten, da die Messebesucher als ungewaschene und ungepflegte Sonderlinge dargestellt worden seien.
Auch für seine Trash-TV-Formate wurde RTL teils heftig kritisiert. Auf Zeit Online wurde der Sender bereits als „Unterschichtenfernsehen“ betitelt, mit „verantwortungslose[r] Ballermannbespaßung, das die Lüge strukturell zum Faktum verdreht und Sachlichkeit allenfalls homöopathisch dosiert.“ Zudem zeigt RTL 2016 im Abendprogramm Fotos einer unbekleideten jungen Frau. Die Bilder waren aus Rache an der damals Minderjährigen entstanden und ohne Erlaubnis vom TV-Sender veröffentlicht worden, wie die Welt berichtete.
Die Geschichte von RTL: Vom Radio zum TV-Sender – der Start von RTL plus
Der 1. Januar 1984 war in Deutschland der Startschuss für das Privatfernsehen. Das „Ludwigshafener Kabelpilotprojekt“ war zunächst auf zwei Jahre begrenzt. Als erster ging PKS an den Start – heute unter dem Namen Sat.1 bekannt. Nur einen Tag später, am 2. Januar 1984, um 17:27 Uhr startete RTL plus. Es entstand aus dem luxemburgischen Radio- und Fernsehveranstalter RTL, kurz für „Radio Télévision Lëtzebuerg“. Der neue Sender wurde mit seinem deutschsprachigen Programm auch aus Luxemburg gesendet.
Die Sendezeiten von RTL plus waren zunächst beschränkt. Das Programm lief von Montag bis Freitag, 17.30 Uhr bis 22.30 Uhr, und von Samstag bis Sonntag, 17.30 Uhr bis 0 Uhr. Während der anderen Zeiten wurde das Radioprogramm von Radio Luxemburg gespielt. Die erste Sendung im neu gestarteten Privatfernsehen war die Nachrichten-Sendung „7 vor 7“ mit Hans Meiser und Geert Müller-Gerbes.
RTL plus konnte über den VHF-Kanal 7 aus Düdelingen in Luxemburg von Anfang an über Hausantennen empfangen werden. Dies änderte sich 1985, als RTL plus über den Satelliten ECS-1 ausgestrahlt wurde. Anfang 1986 konnten etwa 1,25 Millionen Haushalte in Deutschland RTL plus empfangen. In diesem Jahr stieg auch die Westfälische Allgemeine Zeitung (WAZ) mit einem Anteil von 10 Prozent bei dem TV-Sender ein. Andere Anteilnehmer waren Compagnie Luxembourgeoise de Télédiffusion (50 Prozent) und die Bertelsmann AG (etwa 40 Prozent).
RTL plus zieht nach Köln um
Ab dem 23. September 1987 wurde das erfolgreiche Radioprogramm „Guten Morgen Deutschland“ auch bei RTL plus ausgestrahlt. Das TV-Programm startete damit wochentags nun bereits um 6.30 Uhr. 1987 wurde das „Frühstücksfernsehen“ eingeführt. Am 1. Januar 1988 wechselte schließlich der Sendestandort von Luxemburg nach Köln, in München entstand ebenfalls eine Niederlassung. Nur wenige Monate später soll RTL plus bereits rund 5,4 Millionen Haushalte in Deutschland erreicht haben.
Die Sendelizenz in Deutschland war daran gebunden, dass auf RTL plus auch sogenannte Fensterprogramme ausgestrahlt würden. Diese werden bis heute von unabhängigen Anbietern in eigener redaktioneller Verantwortung produziert und auf RTL ausgestrahlt. Für die Zuschauer sind diese Programme daran zu erkennen, dass das RTL-Logo ausgeblendet oder stattdessen das des Anbieters gezeigt wird – zum Beispiel das von dctp.
RTL plus startet mit Eigenproduktionen – und wird zu RTL Television
1988 wurde die Nachrichten-Sendung „7 vor 7“ in „RTL aktuell“ umbenannt. Zudem begann der Sender erstmals mit Eigenproduktionen. Dazu gehörte auch die Spiel-Show „Alles nichts oder?!“ mit dem Moderatoren-Duo Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen. Ein Jahr später kam die Diskussionsrunde „Explosiv – Der heiße Stuhl“ dazu, ein weiteres Jahr später folgte der Quoten-Hit „Tutti Frutti“, ebenfalls mit Balder. Im selben Jahr startete die Kinder-Sendung „Die Mini Playback Show“ mit Marijke Amado. Dort konnten Kinder ihre Lieblingsstars imitieren. Seit dem 1. November 1992 heißt der Privat-Fernsehsender nun RTL – ohne das „plus“. Stattdessen bekam der Sender den Zusatz „Television“, der jedoch selten mitgenannt wird.
Regionale Nachrichten im Abendprogramm: „RTL regional“ um 18 Uhr
RTL sendet von Montag bis Freitag um 18 Uhr für die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen und Nordrhein-Westfalen regionale Fensterprogramme unter der Bezeichnung „RTL regional“. In Bayern und Teilen von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg werden auf RTL Programme lokaler Sender ausgestrahlt. Das Hauptprogramm, empfangen über Satellit, zeigt dann um 18 Uhr „Explosiv – Das Magazin“. Die regionalen Programme entfallen zudem in den HD-Angeboten von RTL.
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