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Kleine Perle im Westmünsterland

Bocholt: Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Stadt im Westmünsterland

Die Stadt Bocholt liegt im Westmünsterland und bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, eine interessante Geschichte, eine ansprechende Lage und vieles mehr.

Sonnenaufgang in der Dingdener Heide bei Bocholt Foto: Roland Weihrauch/picture-alliance/ dpa
  • Die Stadt Bocholt bietet eine Vielzahl an attraktiven Sehenswürdigkeiten.
  • Die Geschichte der Stadt geht bis ins 8. Jahrhundert zurück.
  • Politisch und kulturhistorisch gehört Bocholt dem Westmünsterland an.

Die dem Kreis Borken angehörende Stadt Bocholt liegt im Norden des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und gehört damit zum Westmünsterland. Sie bietet viele Sehenswürdigkeiten und lohnende Ausflugsziele. Die Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Erste urkundliche Erwähnungen reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück. Das Stadtrecht wurde der Stadt im Jahre 1222 verliehen. Mit circa 70.000 Einwohnern zählt Bocholt zu den kleineren Großstädten in Nordrhein-Westfalen. Nachfolgend werden die Sehenswürdigkeiten und touristischen Ziele vorgestellt sowie die Geschichte der Stadt, interessante Fakten und regelmäßige Veranstaltungen.

Bocholt
Fläche119,4 Quadratkilometer
Höhe25 Meter
Bevölkerung71.113 (Stand: 31. Dezember 2019)
BürgermeisterPeter Nebelo

Bocholt: Historische Bauwerke der Stadt

Das im Münsterland gelegene Bocholt verfügt über viele Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen auch eine ganze Reihe historischer Bauwerke. Die Liebfrauenkirche ist ein denkmalgeschütztes Gotteshaus, das früher einmal als Minoritenkirche diente. Ursprünglich errichtet von 1786 bis 1792, wurde die Kirche am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Der Wiederaufbau konnte 1955 abgeschlossen werden. Seitdem ist die Pfarrkirche der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Mit einer imposanten Orgel und einem historischen Hochaltar ausgestattet, bietet die Liebfrauenkirche in Bocholt eine bewegende Geschichte und viel Sehenswertes für Besucher.

Zu den weiteren historischen Sehenswürdigkeiten von Bocholt zählen unter anderem das barocke Wasserschloss Diepenbrock und das historische Rathaus, welches ebenfalls im spätbarocken Stil errichtet wurde. Das Wasserschloss wurde im Jahre 1326 erstmals urkundlich erwähnt. Eine grundlegende Renovierung erfolgte in den 1970er Jahren. Hierbei wurde besonders auf den Erhalt der barocken Architektur und der vorhandenen Elemente des Rokokos geachtet. Im Gegensatz dazu ist das historische Rathaus der Architektur der Renaissance zuzuordnen. Fertiggestellt wurde dieses im Jahr 1624.

Bocholt: Museen innerhalb der Stadtgrenzen

Bocholt besitzt sechs Museen, die die Geschichte der Stadt darstellen sowie auch kunsthistorische Bedeutung aufweisen. Nachfolgend sind die Museen aufgeführt:

  • Schulmuseum St.-Georg-Gymnasium – über 200 Jahre Schulgeschichte von Bocholt
  • Kunsthaus – Kunstmuseum mit stetig wechselnden Ausstellungen
  • Schatzkammer der St.-Georg-Kirche – kunsthistorische und religiöse Ausstellung
  • Industriemuseum – Geschichte und Entwicklung der Stadt über die Jahrhunderte hinweg
  • Handwerksmuseum – Vorstellung von 28 historischen Handwerksberufen

Bocholt: Freizeiteinrichtungen für Groß und Klein

Als moderne Stadt im Westmünsterland verfügt Bocholt über viele Freizeiteinrichtungen. Dazu zählen neben den Shopping Arcaden und anderen Einkaufsmöglichkeiten auch Einrichtungen der Kultur und des Sports. Bocholt nennt unter anderem ein Stadttheater, eine freie Musik- und Schauspielschule, das Kulturzentrum "Alte Molkerei", ein großes Kino und eine Jazz-Bar sein eigen. Zudem verfügt Bocholt über eine abwechslungsreiche Gastronomie und Restaurants.

Eine aktive Freizeitgestaltung ermöglicht Bocholt seinen Einwohnern und Besuchern beispielsweise durch das vorhandene Freizeitbad und eine große Bowling-Anlage. Zudem beheimatet die im Münsterland gelegene Großstadt eine Boulderhalle und eine Kartbahn. Für Aktivitäten an der frischen Luft steht Einheimischen und Besuchern der Stadtwaldsportpark zur Verfügung. Neben überdachten Squash- und Tennisanlagen besteht hier zudem die Möglichkeit, Hallenfußball zu spielen. Die Anlagen werden von vielen Vereinen und Initiativen der Stadt betreut und betrieben. Einen guten Überblick über das Gelände bietet Google Maps.

Bocholt: Regelmäßige Veranstaltungen und Events

Das Leben in Bocholt ist über das Jahr hinweg von regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen geprägt. Eines der bedeutendsten Highlights stellt die für Nordrhein-Westfalen typische Karnevalskultur dar, die mit dem großen Karnevalsumzug an Rosenmontag ihren Höhepunkt erreicht. Weitere feste Punkte im kulturellen Leben der Stadt sind das Stadtfest und das Weinfest. Das Stadtfest findet stets im Juni statt, während das Weinfest immer in den Juli gelegt wird. Im Herbst wird zudem das traditionelle Kürbisfest gefeiert. Als letztes großes Volksfest beschließt stets die Herbstkirmes das Veranstaltungsjahr der Stadt.

Neben den genannten Volksfesten veranstaltet die Stadt regelmäßige Sportevents, wie beispielsweise Laufveranstaltungen und Triathlon-Wettbewerbe. Als Höhepunkt der lokalen Kleinkunstszene gilt das Ende April stattfindende Straßenfest "Bands in Town" in Bocholt. An diesem beteiligen sich über 15 verschiedene gastronomische Einrichtungen der Stadt, die an dem Abend verschiedenen Bands und Kleinkünstlern eine Bühne bieten.

Bocholt: Die geografische Lage der Stadt

Geografisch ist Bocholt dem Niederrheinischen Tiefland zuzuordnen. Der Westen der Stadt gehört hierbei zum Naturraum Isselebene und liegt zwischen 15 und 25 Metern über dem Meeresspiegel. Die östlichen Teile der Stadt hingegen sind dem Naturraum Niederrheinische Sandplatten zuzuordnen. Einige der östlichen Bereiche der Stadt liegen hier sogar bis zu 48 Meter über dem Meeresspiegel. Der Osten von Bocholt schließt geografisch direkt an das Westmünsterland an, dem die Stadt politisch und kulturhistorisch zugeordnet wird. Die nördliche Stadtlinie von Bocholt bildet die niederländische Landesgrenze.

Durchflossen wird die Stadt von der Bocholter Aa, einem Nebenfluss der Issel, der nach 51 Kilometern in die niederländische Achterhoek fließt. Außerdem gibt es Folgendes über die Stadt, ihre Lage und Besonderheiten zu wissen:

  • Das Stadtgebiet erstreckt sich über insgesamt 119 Quadratkilometer.
  • Bocholt unterteilt sich in elf verschiedene Ortsteile.
  • Die Farben der Stadt sind Grün und Weiß.
  • Es gibt drei Partnerschaften mit Städten in Belgien, Frankreich und Großbritannien.
  • 64,7 Prozent der Einwohner gehören zur römisch-katholischen Konfession an.
  • Bocholt zählt zum Kreis Borken und ist die drittgrößte Stadt im Münsterland.
  • Politisch gehört die Stadt zum Regierungsbezirk Münster.

Bocholt: Mittelalter und Frühe Neuzeit

Erwähnung findet die Stadt Bocholt zum ersten Mal in Schriften des 8. und 9. Jahrhunderts. Die lange Geschichte der Stadt ist ab der Vergabe des Stadtrechts durch den Bischof von Münster im Jahr 1222 gut belegt. So ist beispielsweise bekannt, dass die Stadt auch am westfälischen Landfrieden beteiligt war. Bis ins 14. Jahrhundert hinein wuchs die Stadt immer weiter, was sich auch an der stetigen Vergrößerung des befestigten Stadtgebiets und der Errichtung einer zweiten Kirche ablesen lässt. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts entstanden drei weitere Klöster und eine gotische Hallenkirche.

Mit Beginn der Frühen Neuzeit stand es nicht mehr so gut um die Stadt. Die strategisch ungünstige Lage an der Grenze zu den Niederlanden schadeten Bocholt besonders in den Zeiten des Achtzigjährigen Krieges. 1598 dann, im sogenannten Spanischen Winter, litt die Stadt unter der Besatzung durch die Spanier. Weitere Kriege und viele Jahre der Pest führten dazu, dass die Zeit bis ins 19. Jahrhundert zu den dunklen Kapiteln der Stadtgeschichte zählt.

Bocholt: Stadtgeschichte in der Moderne

Die Industrialisierung verhalf auch der Stadt Bocholt wieder zu neuem Glanz. Mit der Anschaffung der ersten Dampfmaschine im Jahr 1857 konnte die Wirtschaft der Stadt wieder in Schwung gebracht werden. Besonders die sich stark entwickelnde Textilindustrie und ein Anschluss an das Eisenbahnnetz 1878 konnte die Infrastruktur der heranwachsenden Stadt im Westmünsterland immer weiter verbessern. Diese wirtschaftliche Verbesserung kam mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs jedoch zum Erliegen. Wurde Bocholt während des Ersten Weltkriegs noch von Zerstörung verschont, so kam es im Zweiten Weltkrieg zu einer fast flächendeckenden Verwüstung der Stadt durch einen Bombenangriff und der anschließenden Besetzung durch britische Truppen.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Bocholt zur britischen Besatzungszone. Durch den generellen wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er und 1960er Jahre gelang es, die zerstörte Stadt schnell wiederaufzubauen und die stark in Mitleidenschaft gezogene Textilindustrie zu stärken.

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