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Coronavirus und Covid-19: Was Sie über die Pandemie wissen sollten

Das Coronavirus grassiert in der ganzen Welt, immer mehr Menschen erkranken an Covid-19. Was Sie über die Pandemie rund um Sars-CoV-2 wissen sollten.

Von Lea Sarah Wolfram

  • Das neuartige Virus Sars-CoV-2 sprang vermutlich im Dezember 2019 in China von einem Tier auf einen Menschen über.
  • Seit dem Frühjahr 2020 grassiert das Coronavirus auch in Deutschland und Europa.
  • Weltweit sind mittlerweile mehr als 117 Millionen Menschen infiziert (Stand: März 2021).

Es hält die Welt in Atem: Das Coronavirus breitet sich seit Dezember 2019 in der gesamten Welt aus und kostete bereits mehr als 2,6 Millionen Menschen das Leben (Stand: März 2021). Erfahren Sie mehr über den neuartigen Erreger Sars-CoV-2 und die Lungenkrankheit Covid-19.

Coronavirus: Der Ausbruch begann in China

Zum Ausbruch des neuartigen Coronavirus kam es vermutlich im November oder Dezember 2019 in Wuhan, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hubei. Auf dem Huanan-Fischmarkt, auf dem auch Geflügel und Wildtiere anboten wurden, soll der Erreger von einem der geschlachteten Tiere auf die Verkäufer oder Händler übertragen worden sein. In der Folge erkrankten mehrere Menschen an einer "mysteriösen Lungenkrankheit", wie China Anfang Januar bekannt gab.

Der chinesische Arzt Li Wenliang war zuerst auf die Krankheitsfälle aufmerksam geworden und hatte einige seiner Kollegen darüber informiert. Am 31. Dezember wurde ein Team der chinesischen Seuchenschutzbehörde CCDC nach Wuhan entsandt. Noch am selben Tag wurde das China-Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die Erkrankungen informiert. Zunächst wurde hinter der Krankheit "Sars" vermutet, das bereits 2002 zu einer Pandemie geführt hatte. Der neue Erreger bekam nun zunächst den Namen "2019-nCoV".

Coronavirus, Sars-CoV-2 und Covid-19: Erreger und Krankheit bekommen Namen

Am 7. Januar gab dann der leitende chinesische Virologe Xu Jianguo bekannt, dass es sich bei dem Erreger um ein bisher unbekanntes Coronavirus handle. Zwei Tage später am 9. Januar bestätigte die WHO diese Einschätzung offiziell. Wenige Tage später wurde bereits ein erstes Nachweisverfahren veröffentlicht, um die Infektion mit dem Virus feststellen zu können.

Nachdem vorläufig die Bezeichnung "2019-nCoV" genutzt wurde, wurde der neuartige Erreger schließlich am 11. Februar in "SARS-CoV-2" umbenannt, was für "severe acute respiratory syndrome coronavirus 2" steht, wobei "sars" übersetzt ins Deutsche etwa "schweres akutes Atemwegssyndrom" bedeutet. Die Lungenkrankheit erhielt die Bezeichnung "Covid-19", für "corona virus disease 2019" (zu Deutsch: "Covonavirus Krankheit 2019").

Coronavirus: Sars-CoV-2 breitet sich in anderen Ländern aus

Von Wuhan aus breitete sich das neuartige Coronavirus zunächst in China aus. Zunächst wurde der Fischmarkt geschlossen, dann die gesamte Stadt Wuhan abgeschottet. Doch das Coronavirus hatte sich schon verbreitet: Auch in anderen Ländern erkrankten Menschen an Covid-19.

Die erste Coronavirus-Infektion außerhalb Chinas wurde in Thailand nachgewiesen (14. Januar). Bis zum 24. Januar folgten die USA, Frankreich, Japan, Südkorea, Vietnam, Nepal, Singapur, Taiwan und Australien.

Das Coronavirus erreicht Deutschland

Am 27. Januar gab es zudem in Bayern den ersten nachgewiesenen Corona-Fall. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg hatte sich bei einer Kollegin mit Sars-CoV-2 infiziert. Diese Infektion stellt zudem den ersten bekannten Fall einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung außerhalb Asiens dar. Drei Tage später erklärte die WHO die Lage offiziell als "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite".

Am 25. Februar werden auch aus Nordrhein-Westfalen (NRW) und Baden-Württemberg mehrere Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Den ersten großen Ausbruch gab es dann im Kreis Heinsberg in NRW: Nach einer dortigen Karnevals-Party am 15. Februar verbreitete sich das Coronavirus dort so rasant, dass das Robert-Koch-Institut den Kreis als "besonders betroffenen Gebiet" erklärte.

Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, informiert in regelmäßigen Pressekonferenzen über die aktuelle Lage. Foto: picture alliance/dpa

Woher stammt das Coronavirus?

Forscher sind sich uneins darüber, von welchem Tier das neuartige Coronavirus auf den Menschen übertragen wurde. Vermutet wird, dass es von einem Säugetier oder Geflügel als Hauptwirt stammt. Die Infektion könnte dann jedoch über einen unbekannten Zwischenwirt erfolgt sein.

Auch Fledermäuse und Schuppentiere könnten den neuartigen Erreger verbreitet haben. So ging die Sars-Pandemie mit dem Erreger Sars-CoV in den Jahren 2002 und 2003 ebenfalls von Hufeisennasen-Fledermäusen aus. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Coronavirus, weswegen der aktuelle Virus zur Unterscheidung die Endung "2" bekam: Sars-CoV-2.

Coronavirus: Das sind die Symptome von Covid-19

Problematisch bei der Suche nach Coronavirus-Infizierten ist, dass die Symptome zum Teil sehr mild auftreten. Einerseits ist das gut für die Patienten – manche bemerken kaum, dass sie an Covid-19 erkrankt sind. Andererseits können sie den Erreger Sars-CoV-2 so unwissentlich schnell verbreiten, da sie von der eigenen Infektion nichts ahnen oder sie nicht erkennen.

In der Regel gibt es aber deutliche Symptome, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus und einer Erkrankung an Covid-19 hinweisen: In den meisten Fällen haben die Infizierten einen trockenen Husten und Fieber, dazu kommen weniger häufig Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit sowie Kurzatmigkeit.

Coronavirus: Unterschiede zwischen Covid-19 und der Grippe

Manche Menschen glauben, dass Covid-19, ausgelöst durch das Coronavirus, nur so schlimm sei wie eine leichte Grippe. Deswegen seien auch die Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Erregers überzogen oder unnötig. Dem ist jedoch nicht so, wie Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, bereits mehrfach bei Pressekonferenzen betonte.

Sars-CoV-2 und die Influenza-Viren, die für die Grippe verantwortlich sind, unterscheiden sich in ganz wesentlichen Punkten. Deshalb sieht die Mehrheit der deutschen Virologen und Epidemiologen Schutzmaßnahmen wie Kontaktverbote zur Unterbrechung der Infektionsketten als unerlässlich. Die Unterschiede zwischen einer Grippe und Covid-19 haben wir auf msl24.de für Sie aufgelistet. Kurz zusammengefasst:

  • Gegen die Grippe gibt es Impfstoffe – gegen Covid-19 nicht.
  • Für die Grippe gibt es Medikamente, die die Symptome lindern – für Covid-19 nicht.
  • Das Coronavirus verbreitet sich schneller als Influenza-Viren.
  • Bei der Grippe werden Risikogruppen auch durch eine bereits bestehende "Herdenimmunität" geschützt – bei Covid-19 gibt es (noch) keine "Herdenimmunität".

Das Coronavirus im Vergleich mit anderen Pandemien und Epidemien

Mit Coronaviren hat die Menschheit schon länger zu tun – zum Beispiel mit Sars-CoV. Das Virus, das meist kurz als "Sars" bezeichnet wird, grassierte zwischen 2002 und 2003 auf der gesamten Welt und hinterließ vermutlich 774 Todesopfer. Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2, mit dem die Welt aktuell zu kämpfen hat, forderte bislang mehr als 33.000 Todesopfer. Hier einige der schwersten Epidemien und Pandemien im Vergleich:

NameZeitVerbreitungTodesopfer
Spanische Grippe1918 bis 1920weltweitbis zu 50 Millionen (Angaben variieren stark)
Sars-CoV2002/2003weltweitetwa 774
Vogelgrippeseit 2004weltweitetwa 450
Schweinegrippe2009 bis 2010weltweit18.449
MERS-CoVseit 2012Arabische Halbinseletwa 850
Ebolafieber2014–2016Westafrika11.314
Sars-CoV-2 / neuartiges CoronavirusSeit November/Dezember 2019weltweit2.618.490 (Stand: 11. März 2021)

Coronavirus: Schulschließungen und Kontaktverbot – Die Lage in Deutschland

Das Coronavirus breitete sich auch dann im restlichen Bundesgebiet rasch aus. Die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel, Gesundheitsminister Jens Spahn und Innenminister Horst Seehofer sowie die Ministerpräsidenten der Bundesländer, unter ihnen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. erarbeiteten mehrere Maßnahmen, um die Verbreitung von Sars-CoV-2 zu verlangsamen.

So wurden zunächst Anfang März vereinzelt betroffene Schulen und Kitas geschlossen, bis in NRW sowie allen weiteren Bundesländern mehr oder weniger einheitlich um den 13. März herum die Schließung aller Schulen und Kitas beschlossen wurde. Am 16. März folgte in NRW die Schließung von Restaurants, Bars, Clubs, Kinos und Museen; am 17. März mussten dann Sportstudios, Schwimmbäder, Saunen sowie Sportvereine und außerschulische Bildungsträger ihre Türen schließen. Zudem wurden zuvor gefasste Maßnahmen noch einmal verschärft, unter anderem die Öffnungszeiten von Restaurants. Am 22. März folgte dann das bundesweite Kontaktverbot zum Schutz vor dem Coronavirus.

Coronavirus: "Social distancing" und "flatten the curve"

Das oberste Zeil war und ist, die Infektionsketten zu unterbrechen und so die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 zu reduzieren. Dies soll neben der Einhaltung der Hygiene-Vorschriften vor allem auch durch "social distancing", also die Reduzierung sozialer Kontakte, erreicht werden.

Denn mit der Verlangsamung der Infizierung sollen Krankenhäuser vor der Überlastung geschützt werden. In diesem Zusammenhang ist auch oft von "flatten the curve" die Rede. Damit ist das Abflachen der Infektionskurve gemeint. Kurz gesagt: Weniger Menschen sollen sich mit dem Coronavirus anstecken und an Covid-19 erkranken.

Coronacvirus: So sollten Sie vorgehen, wenn Sie Symptome haben

Menschen, die Kontakt mit einer nachweislich mit dem Coronairus Infizierten Person hatten, in einem Risikogebiet waren und/oder Symptome von Covid-19 aufweisen, sollten zunächst ihren Hausarzt informieren. Dies sollte jedoch unbedingt telefonisch geschehen. Liegt ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus vor, wird ein entsprechender Test angeordnet.

Sollte dieser Coronavirus-Test positiv ausfallen, müssen sich Infizierte für mindestens 14 Tage in Quarantäne begeben. In unserem Artikel erfahren Sie alles weitere dazu, wie Sie sich bei Symptomen und Verdacht auf das Coronavirus richtig verhalten.

Coronavirus: Die Zahlen in Deutschland und der Welt

Das Coronavirus hat sich von China aus praktisch in die gesamte Welt verbreitet: Von Dezember an bis Ende März wurde Sars-CoV-2 in fast 200 Ländern nachgewiesen, fast 720.000 Menschen weltweit sind an Covid-19 erkrankt, mehr als 33.000 Menschen sind bereits gestorben (Stand: 30. März).

Auch in Deutschland nahm die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen stetig zu. Alle Bundesländer sind mittlerweile betroffen, besonders viele Corona-Fälle gibt es (Stand: 30. März) in Bayern (etwa 14.800), NRW (etwa 14.500) und Baden-Württemberg (etwa 13.000). 563 Menschen starben bereits an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 (Stand: 30. März).

Coronavirus: Die Zahlen und Entwicklungen im Münsterland und in NRW

NRW ist eines der besonders betroffenen Bundesländer. Hier gab es zeitweise die meisten Infektionen mit dem Coronavirus, wobei Bayern mittlerweile NRW überholt hat. Im Münsterland liegt die Zahl der Covid-19-Erkrankten bei über 1800 Fällen, zudem sind bereits 12 Menschen gestorben (Stand: 30. März). In unserem Newsticker bleiben Sie bei den Zahlen zum Coronavirus im Münsterland und in NRW auf dem neusten Stand.

Coronavirus: Die Lage in Italien und Spanien

Während die Todeszahlen in Deutschland noch vergleichsweise niedrig sind, dringen immer wieder bestürzende Nachrichten aus Italien und Spanien an die Öffentlichkeit. Die beiden Länder sind neben China und den USA am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffen.

Die Zahl der Infizierten steigt stetig an, Tausende Menschen sind bereits gestorben, die Krankenhäuser können schon längst nicht mehr alle Patienten behandeln. Am 30. März sind in Italien mehr als 97.000 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert, in Spanien sind es mehr als 78.000 Menschen. In Italien starben bereits 10.781 Menschen an den Folgen von Covid-19, in Spanien 6.528.

Coronavirus: Die Lage in Spanien spitzt sich immer weiter zu. Foto: picture alliance/dpa

Coronavirus: Wer zählt zur Risikogruppe?

Die meisten Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, erkranken nicht schwer. Wie bereits beschrieben, dürften einige Menschen nicht einmal merken, dass sie an Covid-19 erkrankt sind – vielleicht haben sie nur ein leichtes Kratzen im Hals. Doch für andere Menschen und vor allem die Menschen aus den sogenannten Risikogruppen kann der Erreger Sars-CoV-2 tödlich sein.

Zu der Risikogruppe zählen vor allem ältere Menschen: Bereits ab 50 bis 60 Jahren nehme das Risiko, dass die Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt, stetig zu, so das Robert-Koch-Institut. Das bedeutet, dass die Chance immer größer wird, dass die Erkrankten eine Lungenentzündung bekommen, ins Krankenhaus müssen oder sogar sterben. Das liegt daran, dass das Immunsystem mit dem Älterwerden stetig schwächer wird. Außerdem ist Covid-19 für folgende Gruppen laut aktueller Einschätzung ebenso gefährlich:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankte, auch Bluthochdruck
  • Diabetiker
  • vermutlich Leberkranke
  • Krebspatienten
  • Raucher
  • Asthmatiker
  • Menschen mit Autoimmun-Erkrankungen und geschwächtem Immunsystem

Ist das Coronavirus für schwangere Frauen und Kinder gefährlich?

Entwarnung dagegen gibt es für Eltern und werdende Eltern: Sowohl gesunde Schwangere als auch gesunde Kinder sind durch das Coronavirus nicht besonders gefährdet und gehören somit nicht grundsätzlich zur Risikogruppe. Liegen jedoch Vorerkrankungen vor, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Covid-19-Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen könnte, entsprechend an.

Jedoch gilt, dass solche Aussagen jederzeit revidiert werden könnten. Da es sich bei Sars-CoV-2 um einen neuartigen Erreger handelt, ist vieles noch nicht wissenschaftlich belegt. So ist derzeit noch nicht abzuschätzen, welche Langzeitfolgen das Coronavirus auf Säuglinge haben könnte, wenn die Mutter während der Schwangerschaft infiziert wird.

Coronavirus: Welche Regeln gelten für die Quarantäne?

Immer mehr Menschen in Deutschland müssen sich wegen einer Infizierung mit dem Coronavirus oder auch nur vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben. Diese Anordnung fußt auf dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) und ist rechtlich bindend. Verstößt ein (möglicher) Infizierter gegen die Coronavirus-bedingte Quarantäne, kann das empfindliche Strafen nach sich ziehen – sogar eine Haftstraße ist möglich.

In der Regel bedeutet eine Quarantäne für die Betroffenen soviel wie mindestens 14 Tage Hausarrest. Das Haus oder die Wohnung dürfen dabei nicht verlassen werden, auch nicht für einen kurzen Spaziergang. Wir haben für Sie zusammengefasst, welche Regeln bei einer Quarantäne wegen des Coronavirus gelten.

Coronavirus: Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen das Kontaktverbot?

Nicht nur bei Missachtung der Quarantäne – auch, wer gegen das zuletzt beschlossene Kontaktverbot verstößt, muss mit harten Strafen rechnen. In Zeiten der Corona-Krise greift die Politik hart durch, um die Infektionsraten zu verlangsamen. Das Bundesland NRW hat für das Kontaktverbot wegen des Coronavirus einen Bußgeldkatalog erstellt. Dieser soll nicht nur den Bürgern, sondern auch Polizei und Ordnungsamt Klarheit verschaffen.

(Quellen: WHO, Robert-Koch-Institut, ECDC, Informationen der Landesregierungen)

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