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  5. Im Prozess um Kindstötung am Landgericht Münster wurde heute der 33-Jährige Angeklagte zu einer langen Haftstrafe verurteilt

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Prozess in Münster

Kind (3) mit Absicht getötet? Jetzt ist das Urteil gefallen

Das Schwurgericht des Landgerichts Münster war sich sicher: Der 33-jährige Olfener hat das Kind (3) seiner Ex-Freundin absichtlich getötet. Nun muss ins Gefängnis – doch nicht so lange, wie die Staatsanwaltschaft gefordert hat.

Von Sohrab Dabir

Der Olfener wurde vom Schwurgericht am Landgericht Münster verurteilt. Foto: Presseamt Stadt Münster / Tilman Roßmöller

Münster – Im Januar 2016 soll der Angeklagte das dreijährige Kind seiner Ex-Freundin mit dem Kopf so hart auf den Boden geschlagen haben, dass es kurze Zeit später im Krankenhaus verstarb (wir berichteten). Nach vier Verhandlungstagen ist am Dienstag (19. Juni) das Urteil im Landgericht gefallen. Der Olfener muss wegen Körperverletzung mit Todesfolge für sieben Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Staatsanwaltschaft forderte zehn Jahre

Das Schwurgericht sah es als erwiesen an, dass der Mann den dreijährigen Ilya mit Absicht getötet hat. Zuvor hatte der Mann vor Gericht angegeben, dass der Junge aus seinem Bett gefallen sei und sich so die Kopfverletzung zugezogen habe. Die Richter glaubten der Version des 33-Jährigen jedoch nicht. Die Staatsanwaltschaft hatte vor der Urteilsverkündung eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren gefordert.

Die Richter hielten die Aussagen des Mannes für eine Schutzbehauptung. Rechtsmedizinische Befunde hatten gezeigt, dass der vom 33-Jährigen geschilderte Tathergang nicht zu den Verletzungen am Kopf des Kindes passen. Dass der Mann nicht vorbestraft war und direkt nach der Tat Rettungsmaßnahmen ergriffen hatte, wurde zugunsten des Verurteilten ausgelegt.

Es besteht Fluchtgefahr

Das Urteil hat der Angeklagte ohne Reaktion hingenommen. Er entschuldigte sich am Dienstag bei der Mutter des toten Kindes. "Ich kann mir selber nicht erklären, wie alles passiert ist. Ich wollte nie, dass Ilyas Verletzungen zugefügt werden. Ich bin nicht der Typ dafür", so seine Worte. Nach der Urteilsverkündung wurde der sofortige Haftbefehl gegen den Olfener aufgrund von Fluchtgefahr erlassen.

Kürzlich fiel in der Domstadt außerdem das Urteil in einem dramatischen Prozess: Ein Mann tötete seine Frau und versenkte sie im Teich. Nun wurde er vor dem Landgericht Münster wegen Totschlags verurteilt.

Um Missbrauch geht es indes in diesem Fall: An seiner eigenen Tochter soll sich ein Mann aus Lengerich nahe Münster vergangen haben. Zum Prozessauftakt gestand er die Taten.

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