Überraschende Entwicklung
Missbrauchsfall Lügde: Zahlreiche Datenträger bei neuem Verdächtigen gefunden
Im Missbrauchsfall Lügde gibt es eine überraschende Entwicklung. Ein Mann aus dem Kreis Höxter ist ins Visier der Polizei geraten. Jetzt wurden neue Datenträger gefunden.
+++ Alle aktuellen Infos zu den Vorfällen in Lügde lesen Sie in diesem Artikel +++
Update vom 15. Januar 2020. Wie nun bekannt wurde, bestehen offenbar Verbindungen zwischen dem Fall Lügde und einem riesigen Kinderporno-Netzwerk, welches in Bergisch Gladbach entdeckt wurde. Laut den Ermittlern könnte es sich jedoch auch um reine Zufälle handeln.
Update vom 19. August. Vor dem Landgericht in Detmold läuft noch immer der Lügde-Prozess. Die Verhandlung befindet sich in der Schlussphase. Nun wurde bekannt, wann das Urteil im Lügde-Prozess gegen die Hauptangeklagten fallen soll.
Update vom 17. Juli. Im Prozess um den hundertfachen Kindesmissbrauch soll in Detmold das erste Urteil gefällt werden. Verhandelt wird gegen Heiko V. aus Niedersachsen. Er soll per Webcam angestiftet haben.
Update vom 10. Juli. Im Missbrauchsfall Lügde soll eine Mutter den Haupttäter Andreas V. erpresst haben. Angeblich hat sie Geld von ihm gefordert. Im Gegenzug soll sie auf eine Anzeige verzichtet haben. Nun hat Andreas V. die Frau angezeigt.
Update vom 5. Juli, 10.19 Uhr. Bei der Razzia im Missbrauchsfall Lügde wurden mehrere Gegenstände, darunter eine Vielzahl von Datenträgern, sichergestellt. Das geben Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.
Update vom 5. Juli. Der Prozess wird heute fortgesetzt. Gehört werden sollen drei weitere Opfer. Dabei handelt es sich um drei Mädchen (8, 10 und 13 Jahre alt). Erst gestern wurde bekannt, dass es im Missbrauchsfall Lügde einen neuen Hauptverdächtigen gibt. Er kommt aus dem Kreis Höxter und soll mit dem Angeklagten Mario S. befreundet sein.
Update vom 4. Juli. Es gibt eine überraschende Entwicklung: Im Missbrauchsfall Lügde ist nun eine dritte Parzelle ins Visier der Ermittler geraten. Weitere Details sollen im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.
Update vom 27. Juni. Der Prozess um den Missbrauchsfall auf einem Campingplatz in Lügde hat am Donnerstag (27. Juni) vor dem Landgericht in Detmold begonnen. Angeklagt sind drei Männer. Ihnen werden hunderte Straftaten vorgeworfen.
Missbrauch in Lügde: Noch mehr Opfer –Polizeibeamte nach Sichtung des Materials dienstunfähig
Update: 17.13 Uhr. Lügde – Die Zahl der Opfer sei auf mindestens 34 gestiegen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags. Bei 14 weiteren Personen bestehe der Verdacht, dass auch sie Opfer des vielfachen Missbrauchs auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen geworden sein könnten. Reul rechnet daher mit noch mehr Opfern. Bislang waren die Ermittler von mindestens 31 Opfern ausgegangen.
Lesen Sie auch: Im Kreis Lippe wurde am Mittwoch (27. März) ein weiterer Fall von Kindesmissbrauch bekannt. Eltern sollen sich an ihrem eigenen Kind vergangen haben. Die verdächtigen Personen wurden festgenommen.
In Paderborn wurde jüngst bereits der zweite Mitarbeiter der Polizei wegen des Besitzes von Kinderpornografie entlassen. Der Mann wurde erst im Juli 2019 eingestellt.
Update: 13.30 Uhr. Lügde – Zu den schwersten Aufgaben der Sonderkommission zum Missbrauchsfall in Lügde gehört sicherlich die Sichtung der riesigen Datenmengen an Beweismaterial. Die Ermittler müssen sämtliches Foto- und Videomaterial anschauen, welches sichergestellt wurde. Insgesamt handelt es sich um mehr als 3 Millionen Bilder und mehr als 96.000 Videos.
Drei Ermittler, die an der Sichtung beteiligt waren, sind seit Ende Februar aufgrund der psychischen Belastung dienstunfähig. Ein Mann und eine Frau sind dauerhaft nicht mehr einsatzbereit.
Update: 14. März. Lügde – NRW Innenminister Reul bestätigte, dass das Polizeiversagen innerhalb der Kreispolizeibehörde Lippe Auswirkungen auf den anstehenden Prozess haben könnte. Da die Beweise unzureichend gesichert worden waren. Die Daten könnten manipuliert worden sein. Er reagierte damit auf einen Fragenkatalog, den die Grünen vorgelegt hatten. Dieser soll heute im Innenausschuss besprochen werden.
Der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter stimmt Reul zu, geht jedoch davon aus, dass die Aussagen der Opfer als Hauptbeweis aufgeführt werden. Vetter ist sicher, dass diese für eine Verurteilung ausreichen werden. Der Prozess um den Missbrauchsfall in Lügde soll Anfang Juni starten.
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Missbrauch in Lügde: Disziplinarverfahren gegen zwei weitere Polizisten
Update: 16 Uhr. Behördenleiter Axel Lehmann gab eben ein Statement zum Beginn der Untersuchungen in der Kreispolizeibehörde Lippe ab:
"Heute haben die Polizei und Experten des Landes mit der Organisationsuntersuchung der Kreispolizeibehörde vor Ort in Lippe begonnen. Ich begrüße dies ausdrücklich, denn damit steigen wir in die langfristige Weiterentwicklung der Behörde ein. Die Organisationsuntersuchung wird im absoluten Einvernehmen mit Ingo Wünsch vom LKA fortgesetzt, der allen Beteiligten aus den Erfahrungen der bisherigen Ermittlungen eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit bestätigt.
Die Kreispolizeibehörde habe sich in keiner Weise gegen den Einsatz des Sonderermittlers gewehrt. Entgegen anderslautenden einzelnen Medienberichten zeigte sich ein konstruktiver Austausch, alle für den Abschlussbericht notwendigen Ermittlungen wurden kooperativ begleitet."
Update: 12. März. Lügde – Die Kreispolizeibehörde Lippe teilte mit, dass im Laufe der Ermittlungen im Missbrauchsfall nun "weitere Pflichtverletzungen" festgestellt wurden. Zunächst wurden wegen der "grob fehlerhaften" Sachbearbeitung im Fall Lügde Disziplinar- und Strafverfahren gegen zwei Polizeibeamte eingeleitet.
Mittlerweile wurden weitere gravierende Mängel innerhalb ihrer Arbeit festgestellt, weswegen die Ermittlungen ausgeweitet wurden. Einzelheiten können laut Kreispolizeibehörde wegen der laufenden Ermittlungen nicht bekanntgegeben werden. Auch zu der Vergangenheit weitere Polizeibeamte äußerte sich die Behörde in der Mitteilung:
Am Wochenende wurde in den Medien über drei Polizeivollzugsbeamte in Lippe berichtet, gegen die wegen Sexualstraftaten ermittelt wurde. Es ist nachvollziehbar, dass die Bevölkerung - gerade vor dem Hintergrund der Ermittlungen im Fall "Lügde" - darüber besorgt ist. Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund der Persönlichkeitsrechte der Beamten und zum Schutz ihrer Angehörigen keine weiteren Einzelheiten an die Öffentlichkeit geben werden.
Es handelt sich bei allen drei Fällen um abgeschlossene Verfahren, die justiziell und dienstrechtlich beurteilt wurden. Der Polizeivollzugsbeamte, der wegen Besitzes und Verschaffens von Kinderpornografie rechtskräftig verurteilt wurde, ist 2015 aus dienstlichen Gründen von der KPB Gütersloh nach Lippe versetzt worden und untersteht seitdem einer engen Dienst- und Fachaufsicht.
Missbrauch in Lügde: Pädophile Vergangenheit von Polizisten entdeckt
Update: 9. März. Lügde – Im Rahmen der Ermittlungen zu Missbrauchsfall ist ein Polizeibeamter aufgefallen, der wegen Kinderpornografie vorbestraft ist. 2011 wurde der Mann wegen des Besitzes und des Beschaffens von Kinderpornografie verurteilt.
Der Polizist ist zwar weiterhin im Dienst, sei jedoch nicht an den Ermittlungen im Fall Lügde beteiligt, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. Der Beamte wurde nach der Verurteilung degradiert und in die Kreispolizebehörde Lippe versetzt. Eine Entlassung hätten die Richter nicht für angemessen gehalten.
Zivilcourage: Weil zwei Betrunkene an einer Bushaltestelle in Detmold eine Frau beleidigten, griff ein junger Mann ein. Dann wurde auch er attackiert.
Missbrauch in Lügde: Ermittlungen gegen Jugendamt-Mitarbeiter und Polizisten
Update: 8. März. Lügde – Die Arbeit der beiden Ermittlungskommissionen gehen schnell voran. Bisher wurden in gemeinschaftlicher Arbeit mehrerer Polizeidienststellen mehr als 27.000 Videos und knapp 900.000 Fotos gesichtet (Stand: Ende Februar). Die Sichtungen wurden unter anderem unter solchem Hochdruck betrieben, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Opfer der Kinderschänder noch immer in der Gewalt pädokrimineller Täter befänden, wie das WB berichtet.
Parallel wird nun auch gegen mehrere Personen ermittelt, die direkt mit dem Fall des Hauptverdächtigen Andreas V. zu tun hatten:
- Acht Jugendamt-Mitarbeiter aus NRW und Niedersachsen
- Vier Mitarbeiter von Familienhilfeorganisationen (Zuständig für die Kontrolle von Andreas V. und dessen Pflegetochter
- Zwei Polizisten aus Lippe
Missbrauch in Lügde: Erneute Durchsuchungen in Wohnungen
Update: 5. März. Lügde – Am Montag und Dienstag (4. und 5. März) durchsuchte die Ermittlungskommission "Eichwald" erneut die Wohnräume der beiden Hauptbeschuldigten (56 und 33) in Lügde und Steinheim. Zusätzlich wurde ein Wohnwagen des 56-Jährigen auf dem Campingplatz durchsucht.
Ziel war es nicht nur, neue Beweisgegenstände zu finden, sondern auch, Ergebnisse der Computer-Auswertungen mit der Umgebung vor Ort zu vergleichen. Tatsächlich wurden weitere Gegenstände gefunden, die möglicherweise als Beweismittel dienen können. Genaue Angaben zu den Gegenständen kann die Polizei vor und während der Hauptverhandlung nicht machen.
Die Polizei Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Detmold berichten zudem, dass es bisher keine Hinweise darauf gibt, dass Polizeibeamte in die Taten involviert waren oder davon wussten. Befragungen einzelner Beamter ließen ebenfalls keine Vermutungen in diese Richtung zu. Wohnungen wurden nicht durchsucht.
Missbrauch in Lügde: Einbruchsversuch im Keller
Update: 5. März. Lügde – Obwohl der Verdächtige Mario S. (34) seit 2016 größtenteils Dauercamper war, lebte er auch gemeinsam mit seinen Eltern in einer Wohnung in Steinheim. Im Keller des Hauses lagerten viele der Computer, die nach der Festnahme am 11. Januar beschlagnahmt wurden. Laut Medienberichten wurde nun bekannt, dass es bereits am 3. Februar, also drei Wochen nach der Verhaftung, zu einem Einbruchsversuch in diesen Keller kam.
Die Mutter von Mario S. benachrichtigte die Polizei, die den versuchten Einbruch aufnahm und Spuren sicherte. Die Tür sei so beschädigt gewesen, dass sie sich nicht mehr öffnen ließ.
Missbrauch in Lügde: Nach Datenfund – Opfer sollen erneut befragt werden
Update: 1. März. Lügde – Die Ermittlungskommission "Eichwald" führte seit dem 27. Februar eine nach eigenen Angaben intensive und sehr kleinteilige Spurensuche und -sicherung der abgesperrten Tatorte auf dem Campingplatz in Lügde durch.
"Alle Gegenstände aus den teils vermüllten und chaotischen Behausungen der Beschuldigten wurden in einem Container zwischengelagert und untersucht, um Beweismittelverluste zu verhindern", erklärten die Beamten am Freitagabend. Mit Erfolg: Spürhund "Artus" fand einen USB-Stick in einer Sesselritze. Außerdem fanden die Ermittler in der Behausung des Hauptverdächtigen CDs, Disketten, SIM- und SD-Karten sowie Unterlagen.
Auch die Unterkunft des zweiten Beschuldigten wurden abgesucht. Die Beamten fanden dort aber nur wenige Datenträger – wie CDs und Unterlagen. "Insgesamt bewegt sich die Menge der sichergestellten Gegenstände im mittleren zweistelligen Bereich", erläutert ein Ermittler. Die Materialen konnten jedoch noch nicht ausgewertet werden.
Die Tatorte am Campingplatz bleiben weiterhin abgesperrt, obwohl dort keine weiteren Maßnahmen geplant sind. Diese seien im Rahmen der laufenden Ermittlungen aber auch nicht auszuschließen.
Außerdem wollen die Beamten einige der minderjährigen Opfer erneut befragen: "Aufgrund der laufenden Ermittlungen und der dadurch gewonnenen Erkenntnisse sind die erneuten Anhörungen trotz weiterer Belastung für die Opfer erforderlich", erklärt die Polizei. Es sollen damit aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse Verbindungen geklärt und Hinweise erlangt werden.
Lügde: Kriminaloberrätin übernimmt Ermittlungen
Update: 27. Februar, 12.15 Uhr. Lügde – Die Nachfolge in der Kreispolizeibehörde Lippe als Abteilungsleitung Polizei übernimmt ab sofort kommissarisch Kriminaloberrätin Margit Picker. Das ordnete das NRW-Innenministerium an. Dies waren die Konsequenzen aus den Vorfällen zum Missbrauch in Lügde. Der Ex-Polizeidirektor wurde an das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten versetzt. Das bestätigte Landrat Axel Lehmann am Dienstagabend.
Wie Herbert Reul jetzt bekannt gab, soll es bereits 2002 erste Hinweise auf den Kindesmissbrauch in Lügde gegeben haben. Wie eine Ermittlungskommission herausfand wurde eine alte Übersicht der Polizei Lippe gefunden. Dort sollen die Sexualdelikte dokumentiert worden sein. Dort gibt es auch einen Vermerk zum mutmaßlichen Haupttäter. Der Verdächtige soll damals ein Mädchen (8) missbraucht haben.
Weitere personelle Konsequenzen nach Missbrauch in Lügde
Update: 26. Februar, 17.07 Uhr. Lügde – Der Kindesmissbrauch hat weitere personelle Konsequenzen. Soeben hat der NRW-Innenminister Herbet Reul den Direktor der Polizei Lippe von seinen Aufgaben entbunden. Auf einer Sondersitzung in Düsseldorf gab er seine Entscheidung bekannt. Nach dem Kripo-Chef ist er der nächste, der seinen Schreibtisch räumen muss. Auch ältere Verdachtsfälle des sexuellen Missbrauchs in Lügde sollen neu aufgerollt werden, so der Innenminister weiter.
Lügde: Keine Beweise gegen Polizeibeamte
Update: 26. Februar, 15.06 Uhr. Lügde – Die Ermittlungen gegen Polizeibeamte und gegen Mitarbeiter von Jugendämtern werden nicht innerhalb der Ermittlungskommission "Eichwald" bearbeitet, sondern in einer gesonderten, fünfköpfigen Ermittlungskommission "Rad". Gegen zwei Polizisten wird wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt ermittelt. Gegen die Männer liegen aber keine Beweise vor. Belege dafür, dass die Cops in die Missbrauchsfälle von Lügde involviert waren gibt es bislang nicht. Über 60 Beamten arbeiten an der Aufklärung des Falls. Hinweise werden weiterhin unter 0521/545-4215 entgegengenommen.
Lügde: Gegen sieben Beschuldigte wird jetzt ermittelt
Update: 26. Februar, 15.03 Uhr. Lügde – Laut Staatsanwaltschaft gibt es im Missbrauchsskandal von Lügde einen vierten Tatverdächtigen. Bei dem Mann soll es sich um einen 16-Jährigen handeln. Bei dem Jugendlichen wurde offenbar kinderpornografisches Material sichergestellt. Er wurde von der Polizei bereits festgenommen.
Nach Angaben der Ermittler, soll der 16-Jährige aus Lügde beziehungsweise aus der Umgebung stammen. Er wurde bereits vernommen. Ob er sich auch auf dem Campingplatz "Eichwald" aufgehalten hat, konnten noch nicht geklärt werden. Ob es eine Verbindung zu den anderen Verdächtigen gibt, ist ebenfalls unklar.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass zahlreiche Datenträger, die für die Aufklärung des Missbrauchs in Lügde gebraucht werden, spurlos verschwunden sind. Die Ermittlungskommission "Eichwald" hat nach diesem Skandal einige Maßnahmen ergriffen:
- Tatorte auf dem Campingplatz versiegelt
- Weiteres Beweismaterial wurde sichergestellt
- Gitter sollen für mehr Sicherheit sorgen
- Eine Polizei Streife wurde eingerichtet
- Um Beweismaterial zwischen zu lagern, werden Container aufgestellt.
- Der beschlagnahmte PKW eines Verdächtigen wurde abgeschleppt
- Die Auswertung der Beweise erfolgt ab jetzt über Sicherungskopien
Die Beamten ermitteln inzwischen gegen sieben Beschuldigte. Drei Verdächtige befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen mindestens 31 Kinder auf dem Campingplatz "Eichwald" sexuell missbraucht zu haben. Ein weiterer Mann soll Daten manipuliert haben. Wegen des Verdachts der Strafvereitelung wird nun gegen ihn ermittelt. Die Beschuldigten vier bis sieben befinden sich auf freiem Fuß.
Lügde: Innenminister spricht von Behördenversagen
Update: 22 Februar. Lügde – Aus den Räumlichkeiten der Polizisten sind mindestens 155 Datenträger verschwunden. Vermutlich wurden sie gestohlen. Die Beweise zum Missbrauchsfall in Lügde befanden sich offenbar in einem Büro, zu dem jeder Zugang hatte. Nun hat der NRW-Innenminister Herbert Reul ein Ermittler-Team aufgestellt, um die CDs und DVDs wieder zu finden.
Auch das Landeskriminalamt (LKA) NRW befasst sich nun mit den Vorkommnissen. In einer Pressemitteilung äußerte sich jetzt auch die Polizei Lippe. Man habe ein großes Interesse an einer vollständigen und rückhaltlosen Aufklärung des Sachverhalts. Das ist mit Blick auf die betroffenen Familien in Lügde auch unbedingt erforderlich. Notwendige Konsequenzen werden nach Vorliegen der Berichte zu ziehen sein.
Polizeiskandal nach Missbrauch in Lügde: Beweise spurlos verschwunden
Update: 21. Februar. Lügde – NRW-Innenminister Herbert Reul spricht von einem Polizeiskandal. Bei den Untersuchungen zum Kindesmissbrauch in Lügde ist offenbar wichtiges Beweismaterial abhanden gekommen. Einige Datenträger mit kinderpornografischem Material seien aus den Büros der Beamten spurlos verschwunden, berichtet RTL-West.
Demnach wird seit Wochen ein Koffer mit rund 155 CDs und DVDs vermisst. Reul hat inzwischen Sonderermittler nach Detmold geschickt, um den Fall aufzuklären. Bei den Missbrauchsfällen in Lügde gab es mindestens 31 Opfer. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Zahl noch steigen könnte.
Lügde: Wichtige Akte nachträglich geändert
Update: 19. Februar. Lügde – Im Fall Lügde hat der Leiter des Jugendamts Hameln-Pyrmont offenbar nachträglich eine Akte "geglättet". Er soll einen fehlenden Vermerk ergänzt haben. Am Dienstagnachmittag informierte der Landrat Tjark Bartels auf einer Pressekonferenz über diesen Vorgang.
Es soll sich dabei um die Akte des Pflegekindes gehandelt haben. Der Jugendamts-Leiter soll einen fehlenden Vermerk in den Unterlagen des Hauptverdächtigen nachträglich erzeugt, zurückdatiert und in eine Akte einsortiert haben, heißt es. Zwischen dem 56-Jährigen aus Lügde und einem Mitarbeiter des Betreuungsdienstes hatte es zuvor offensichtlich Streitigkeiten gegeben. Der Angestellte kündigte.
Der Kreis musste sich also um eine neue Betreuungskraft umsehen. Acht Wochen lang gab es offenbar kein Besuch des Jugendamtes auf dem Campingplatz in Lügde. Weil das "wohl blöd" ausgesehen hätte, habe der Leiter des Jugendamtes die Akte "geglättet", so Bartels.
Lesen Sie auch: In Willebadessen gab es einen Polizeieinsatz wegen des Verdachts auf Kindesmisshandlung. Der Fall soll aber nicht in Verbindung mit den Mssbrauchsfällen in Lügde stehen.
Lügde: Gab es weitere Täter?
Update: 15 Februar. Lügde – Der Kreis der Verdächtigen im Fall des massenhaften Missbrauchs von Kindern in Lügde hat sich erweitert. Eine Person steht in dringendem Tatverdacht der Strafvereitelung. Die Person soll Daten zum Vorteil der Hauptverdächtigen manipuliert haben. Sie sitzt jedoch noch nicht in Untersuchungshaft. Ein Verfahren wurde eingeleitet, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags. Zwei weitere Personen werden der Beihilfe verdächtigt. Hier ist jedoch nicht von Mittäterschaft die Rede.
Missbrauch in Lügde: Untersuchungen gegen Polizei und Jugendämter eingestellt?
Update: 14. Februar. Lügde – In einem Ausschuss des NRW-Landtags stehen die Missbrauchsfälle in Lügde am Donnerstag erneut auf der Agenda. Mehrere Medien berichteten, dass die Generalstaatsanwaltschaft Hamm die Ermittlungen gegen Polizeibeamte und Jugendamts-Mitarbeiter einstellen wolle. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) solle ein solches Schreiben vorliegen, hieß es. Laut Generalstaatsanwaltschaft entspricht dies aber nicht der Realität. Man warte noch auf Unterlagen aus Detmold, berichtet Radio Gütersloh.
Nachdem die ersten Hinweise zum Kindesmissbrauch auf dem Campingplatz Eichwald in Lügde eingegangen waren, sollen sich zwei Beamte nicht an die Abläufe gehalten haben. Weder die Kriminalpolizei noch die Staatsanwaltschaft wurde nach Kenntnisnahme des ersten Verdachts informiert. Außerdem hinterließen die Polizisten aus Blomberg keine Aktennotiz. Einer der Männer befindet sich inzwischen in Rente.
Lügde: Urteil nach Haftprüfung – Mann bleibt in Haft
Update: 12. Februar. Lügde – Am Dienstagvormittag gab es einen Haftprüfungstermin. Einer der insgesamt drei mutmaßlichen Täter spekulierte darauf, nach den Missbrauchsfällen in Lügde wieder auf freien Fuß zu kommen. Aber der Mann wurde enttäuscht. Die Richter entschieden, dass der Handwerker aus Stade in Untersuchungshaft bleibt. Er hatte zuvor einige Taten eingeräumt.
Der Verdächtige soll 2010 und 2011 den Missbrauch in Lügde über einem Online-Chat verfolgt haben. Dabei gab er den Kinderschändern immer wieder Anweisungen, wie sie die Mädchen und Jungen vergewaltigen sollten. Sein Anwalt gab an, dass sein Mandant niemanden zu den Übergriffen angestiftet habe. Die Täter hätten diese schlimmen Taten von sich aus getan, so der Jurist. Deshalb habe er einen Antrag gestellt, den Haftbefehl aufzuheben.
Lügde: Opferzahl steigt auf 31 Kinder
Update: 11. Februar. Lügde – Wie die Beamten der Ermittlungskommission "Eichwald" jetzt mitteilten, stieg die Zahl der minderjährigen Opfer auf 31. Polizei und Staatsanwaltschaft befürchten jedoch, dass weitere Kinder auf dem Campingplatz in Lügde sexuell missbraucht worden sind.
Mindestens 27 Mädchen und vier Jungen befinden sich unter den Opfern. Die Kinder waren zum Tatzeitpunkt zwischen vier und 13 Jahren alt. Bis zum 8. Februar gingen bei den Ermittlern insgesamt 63 neue Hinweise zu den Missbrauchsfällen in Lügde ein. Unter der Telefon 0521/545-4215 sind die Polizisten erreichbar. Um die Geschädigten zu schützen bieten die Behörden Hilfemaßnahmen an.
Auch die Ermittler, die die über 13.000 pornografischen Dateien auswerten müssen, können psychologische Unterstützung anfordern. Im Fokus der Untersuchungen steht die Sicherung des Beweismaterials. Die Polizei wird in den kommenden Tagen weitere Details zum Kindesmissbrauch in Lügde bekanntgeben.
Mindestens 29 Kinder in Lügde missbraucht
Update: 8. Februar. Lügde – Die Ermittler arbeiten weiter an der Aufklärung des Falls. Das ganze Ausmaß der Vergewaltigungen von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde ist noch längst nicht klar. Die Zahl der Opfer ist inzwischen auf mindestens 29 gestiegen.
Seitdem Polizei und Staatsanwaltschaft am vergangen Donnerstag (1. Februar) den Stand ihrer Untersuchungen bekannt gaben, sind rund 50 Hinweise bei den Behörden eingegangen. Etwa ein Drittel sei sehr konkret, so die Beamten. Um weitere mögliche Opfer zu schützen wurden keine weiteren Details genannt. Die Untersuchungen dauern an.
Lügde: Mutmaßlicher Haupttäter kassierte monatlich 1.000 Euro vom Staat
Update: 6. Februar. Lügde – Bei der Polizei sind einige neue Hinweise zu den Missbrauchsfällen in Lügde eingegangen. Laut den Ermittlern seien einige Angaben sehr konkret. Weitere Details wurden nicht genannt. Stattdessen wurde jetzt bekannt, dass der mutmaßliche Haupttäter monatlich rund 1.000 Euro vom Staat kassiert hatte. Der Mann bekam das Geld für seine Pflegetochter, die er mehrfach sexuell missbrauchte. Im übrigen bekam der Verdächtige Hartz IV. Er sitzt, genau wie zwei weitere Männer in Untersuchungshaft.
"Grausamer Raub der Kindheit" – Schuldzuweisungen unter den Landräten
Update: 5. Februar, 14.43 Uhr. Lügde – Welche Behörde hat bei dem Missbrauchsskandal in Lügde die meisten Fehler gemacht? Der Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont wies einen Teil der Verantwortung an den Kreis Lippe ab, wo die schweren Taten begangen wurden. Axel Lehmann, Landrat des Kreis Lippe, reagierte jetzt so: "Ich möchte die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten und dann werden wir sehen, wo etwas schief gelaufen ist." Vorverurteilungen würden zum jetzigen Zeitpunkt niemanden etwas nützen.
Lügde: Keine Entschuldigung vom Landrat
Update: 5. Februar, 11.39 Uhr. Lügde – Nach den Missbrauchsfällen in Lügde hatte es Kritik an der Arbeit der Jugendämter und der Polizei Lippe gegeben. Jetzt hat sich der Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont zu den Vorwürfen geäußert. Auf einer Pressekonferenz nannte Tjark Bartels die Übergriffe einen "grausamen Raub der Kindheit". Fehler räumte er nicht ein. Aber Er sagte, dass allgemein etwas schief gelaufen sei.
Der Landrat warnte vor voreiligen Schuldzuweisungen, bevor die Ermittlungen nicht vollständig abgeschlossen seien. Personelle Konsequenzen schloss der SPD-Politiker vorerst aus. Am Personalmangel der Jugendämter wollte er die Übergriffe in Lügde nicht festmachen. Dort wurden über Jahre hinweg mindestens 29 Kinder sexuell missbraucht. Den Opfern sprach Bartels seinen Respekt aus.
Nach Übergriffen in Lügde: Landesregierung will besseren Schutz
Update: 4. Februar, 16.24 Uhr. Lügde –Die Landesregierung NRW will Minderjährige vor sexueller Gewalt besser schützen. Nachdem auf einem Zeltplatz in Lügde Kinder jahrelang missbraucht wurden fordert Familienminister Joachim Stamp höhere Strafen für ein derartiges Verbrechen.
"Wir müssen versuchen, dass wir so etwas Ungeheuerliches nicht mehr erleben", sagte Stamp am Montag in Düsseldorf. Zukünftig soll es einen Landesbeauftragten gegen sexuelle Gewalt an Kindern geben. Außerdem wird darüber diskutiert, welche Maßnahmen nötig sind, um Kinder besser zu schützen. Die Ermittlungen der Polizei in Lügde dauern weiter an.
Lügde: Neue Infos zum Kindesmissbrauch
Update: 4. Februar, 8.40 Uhr. Lügde –NRW-Innenminister Herbert Reul ist entsetzt über die schrecklichen Taten in Lügde. Mindestens 29 Kinder wurden dort auf einem Campingplatz sexuell missbraucht. Vermutlich steigen die Opferzahlen noch weiter. Die Polizei Bielefeld ermittelt nun gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Detmold, um den Fall aufzuklären.
"Das ist Behördenversagen an allen Ecken und Kanten", sagte Reul in einem Radiointerview. Inzwischen wurde auch gegen Polizisten Strafanzeige gestellt, berichtete wdr2. Am vergangen Wochenende fand in Lügde ein Gottesdienst statt. Die Menschen beteten für die Missbrauchsopfer.
Lügde: Schwere Vorwürfe gegen Jugendamt und Polizei
Update: 1. Februar, 7.40 Uhr. Lügde – Bereits 2016 sollen die Jugendämter in Detmold und Bad Pyrmont Hinweise auf den sexuellen Missbrauch in Lügde gehabt haben. Auch die Kreispolizei Lippe soll darüber informiert gewesen sein, berichtet wdr2. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen sie. Die Ämter hatten erst gestern sämtliche Anschuldigungen zurückgewiesen.
Neue Hinweise zu den Missbrauchsfällen in Lügde
Update: 31. Januar, 16.50 Uhr. Lügde – Das Telefon der Polizei klingelt durchgehend. Die Polizisten haben nach den schweren sexuellen Übergriffen in Lügde jede Menge Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Diesen werde nun nachgegangen. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollen die Beamten dazu aber vorerst keine Angaben machen.
Möglicherweise soll es auch ein weiteres Opfer geben, berichtet Radio Lippe. Bislang sprachen die Beamten von insgesamt 23 Betroffenen. Es wird befürchtetet, dass sich diese Zahl noch erhöhen wird. Hinweise zum Kindesmissbrauch in Lügde werden weiterhin unter 05231/609 30 56 entgegengenommen.
Lügde: Jugendamt äußert sich zum Kindesmissbrauch
Update: 31. Januar, 15.31 Uhr. Lügde – Das Jugendamt hat dem mutmaßlichen Haupttäter ein Pflegekind anvertraut, obwohl er in einem schäbigen Wohnwagen auf einem Campingplatz lebte. Nachdem die sexuellen Übergriffe in Lügde an die Öffentlichkeit geraten sind, wird nun auch gegen die Behörden ermittelt. Das Amt reagierte nun auf die Anschuldigungen.
Mehrere Medien berichteten, dass die Mutter des Mädchens gegenüber dem Jugendamt den Wunsch geäußert haben soll, dass das Kind bei dem 56-Jährigen unterkommt. Für die Verantwortlichen sei dann die gute Beziehung zwischen Pflegevater und Pflegekind ausschlaggebend gewesen. Nach einer amtlichen Prüfung bekam er schließlich vor zwei Jahren das Sorgerecht. Ein Wohnwagen sei zwar nicht optimal gewesen, räumte das Amt ein. Allerdings habe das Mädchen dort einen eigenen, sauberen Bereich gehabt. Hinweise auf einen Kindesmissbrauch habe es nicht gegeben.
Lügde: Verdächtiger sagt bei der Polizei aus
Update: 31. Januar, 12.51. Lügde – Einer der mutmaßlichen Täter hat bei der Polizei ein Teilgeständnis abgelegt, berichtet der NDR. Der Mann aus Stade gab zu, den Kindesmissbrauch in Lügde über das Internet verfolgt zu haben. Laut den Ermittlern habe der 48-Jährige aber auch aktiv ins Geschehen eingegriffen, indem er zwei Männern sagte, wie sie ihre Opfer missbrauchen sollten.
Nach Kindesmissbrauch in Lügde – "Politik muss handeln"
Update: 31. Januar, 10.05 Uhr. Lügde – Die Menschen sind immer noch tief erschüttert von den Taten. Am Mittwoch veröffentlichten Polizei und Staatsanwaltschaft Einzelheiten zum 23-fachen Kindesmissbrauch in Lügde. Jetzt äußern sich Politiker.
Johannes-Wilhelm Rörig ist Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Er fordert die Landesregierung NRW auf, die Vorfälle genau aufzuklären. Sie muss herausfinden, welche Behörde, zu welchem Zeitpunkt, was und wann über die Übergriffe gewusst hat. "Wir haben klare Hinweise darauf, dass die Überlastung in den Jugendämtern enorm ist. Hier muss die Politik handeln", sagte er dem WDR. Es dürfe in diesem Bereich nicht mehr gespart werden, forderte er.
Die Bundesregierung sieht vor allem Internetanbieter in der Pflicht. Rörig fordert eine Meldepflicht für alle Portale, wenn diese auf kinderpornografisches Material stießen. Auf einem Zeltplatz in Lügde wurden mindestens 23 Kinder sexuell missbraucht. Die Übergriffe wurden gefilmt und ins Netz gestellt. Möglicherweise gab es weitere Opfer. Die neunköpfige Ermittlungskommission "Camping" steht bei ihren Untersuchungen noch ganz am Anfang.
Lügde: Missbrauchsopfer jetzt in Sicherheit – Zeugen gesucht
Update: 30. Januar, 15.53 Uhr. Lügde – "Bei der Auswertung der sichergestellten Beweismittel und bei den Anhörungen der Kinder kamen perfide Einzelheiten zu Tage, die mich und die anderen Kolleginnen und Kollegen noch lange nach Dienstende beschäftigen", beschreibt der Leiter der Ermittlungskommission, Kriminalhauptkommissar Gunnar Weiß, die Untersuchungen in Lügde.
Nachdem die Missbrauchsfälle an die Öffentlichkeit geraten sind, wird nun auch das Verhalten der zuständigen Ämter im Kreis Hameln / Pyrmont und im Kreis Lippe genau analysiert. Nach Angaben der Beamten sind die 23 Kinder nun in Sicherheit. Umfangreiche Opferschutzmaßnahmen wurden eingeleitet. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die Angaben zu den Vorfällen in Lügde machen können. Hinweise werden unter 05231 / 609 - 30 56 entgegengenommen.
Lügde: Nach Missbrauchsskandal – Ermittlungen gegen Behörden
Update: 30. Januar, 13.33 Uhr. Lügde – Haben die Behörden ihre Fürsorgepflicht verletzt? Der 56-Jährige mutmaßliche Haupttäter hatte eine Pflegetochter. Auch diese soll er mehrfach in Lügde zum Sex gezwungen haben. Außerdem stellte er mit ihrer Hilfe den Kontakt zu späteren Opfern her.
Die Staatsanwaltschaft gestand am Mittwoch, dass es bereits 2016 Hinweise auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung in Lügde gegeben hatte. Allerdings hatte es damals keine Anzeige gegeben. Nun wird überprüft, ob die Behörden ihre Pflichten verletzt haben.
Missbrauch in Lügde: Emotionale Pressekonferenz geht zu Ende
Update: 30. Januar, 11.56 Uhr. Lügde – Die schrecklichen Taten, die sich auf einem Campingplatz in Lügde zugetragen haben, lassen auch die Ermittler nicht kalt, wie aus der Pressekonferenz, die soeben vorbei ist, deutlich wurde.
"Das ist auch für uns nichts Alltägliches", sagte ein Pressesprecher der Polizei. Sichtlich gerührt, schilderte er die Vorkommnisse in Lügde. Der Haupttäter, Andreas V., wurde am 6. Dezember verhaftet. Er soll sich bereits 2008 an einem Kind vergangen haben.
Die beiden anderen Verdächtigen wurden Anfang Januar 2019 in Stade und Steinheim von der Polizei festgenommen. Die beiden Männer (48 und 33 Jahre alt) sollen auch an der Erstellung und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte beteiligt gewesen sein. Das Material erstellten die Männer von ihren Opfern selbst und veröffentlichten die Aufnahmen im Internet.
Lügde: Ermittlungskommission eingerichtet
Update: 30. Januar, 11.30. Lügde – Mit etwas Verspätung begann soeben die Pressekonferenz zu den Missbrauchsvorfällen in Lügde. Polizei und Staatsanwaltschaft gaben bekannt, dass sie eine Ermittlungskommission mit dem Namen "Camping" eingerichtet haben.
In einem Zeitraum von 10 Jahren (2008 bis 2018) soll es zu den Übergriffen in Lügde gekommen sein. Mindestens 23 Kinder sollen sexuell missbraucht worden sein. Außerdem ermitteln die Beamten wegen der Herstellung und Verbreitung kinderpornografischen Materials:
- Mehr als 1.000 Einzeltaten festgestellt
- 23 Opfer (Zahl könnte noch steigen)
- Kinder waren zwischen 4 bis 13 Jahre alt
- 13.000 Dateien mit kinderpornografischem Material sichergestellt
- Drei Verdächtige festgenommen
Die Ermittlungen wegen schweren sexuellen Missbrauchs in Lügde dauern an.
Lügde: Weitere Einzelheiten zu den Missbrauchsfällen
Update: 30. Januar, 9.10 Uhr. Lügde – Polizei und Staatsanwaltschaft werden am Mittwoch auf einer Pressekonferenz weitere Einzelheiten über die Übergriffe bekannt geben. Auf einem Campingplatz in Lügde sollen rund 20 Kinder sexuell missbraucht worden sein.
Die gemeinsame Pressekonferenz von Staatsanwaltschaft und Polizei findet im Kreishaus an der Felix-Fechenbach-Straße 5 in Detmold statt und beginnt um 11 Uhr. Der Raum 408 ist für die Sitzung vorgesehen.
Lügde: Platzwart reagiert geschockt
Update: 29. Januar, 16.30 Uhr. Lügde – Bereits vor zwei Jahren soll einer der Männer (56) mehrere Mädchen und Jungen auf einem Kindergeburtstag in Lügde angefasst haben. Außerdem bestand der Verdacht, dass er drei Töchter eines befreundeten Paares missbraucht haben könnte. Er bekam eine Anzeige. Die Staatsanwaltschaft konnte ihm kein Verbrechen nachweisen.
Der Verdächtige ist offenbar Dauercamper auf dem Campingplatz Eichwald in Lügde. Er hatte seit 2016 ein Pflegekind. Das Mädchen soll der Mann ebenfalls missbraucht haben. Mithilfe der Sechsjährigen wollte er offenbar den Kontakt zu weiteren Opfern herstellen.
"Von außen gab es keinerlei Anzeichen", sagte jetzt der Betreiber des betroffenen Campingplatzes im Kreis Lippe. Nachdem bekannt geworden war, dass es auf seinem Gelände zu mehreren Fällen von Kindesmissbrauch gekommen sein soll, reagierte der Mann geschockt. Er habe von all dem nichts gewusst.
Lügde: Mutmaßliche Täter in Haft
Erstmeldung: 29. Januar. Lügde – Wie Polizei und Staatsanwaltschaft erst jetzt bekannt gaben, wird derzeit gegen drei Männer ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen über Jahre hinweg mehrere Kinder in Lügde missbraucht zu haben. Den Ermittlern sind rund 20 Verbrechen bekannt, berichtete der wdr.
Bereits im vergangenen Jahr kam es zu den Festnahmen. Seitdem untersucht die Staatsanwaltschaft Detmold in Lügde, wie viele Kinder möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer fielen. Von rund 20 Mädchen und Jungen aus NRW ist die Rede. Sie waren zum Tatzeitpunkt zwischen 4 und 13 Jahre alt.
Vermutlich soll sich das Drama auf einem Campingplatz in Lügde abgespielt haben. Genauere Informationen gibt es bislang noch nicht. Am kommenden Mittwoch (30. Januar) wollen die Ermittler auf einer Pressekonferenz weitere Details zu den Vorfällen bekannt geben. Weitere Infos folgen.
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