Prozess am Landgericht Münster
Säugling zu Tode geschüttelt: Vater verurteilt
Das Kind wurde nur elf Wochen alt: Im Sommer dieses Jahres verstarb ein kleiner Junge an Hirnverletzungen. Der Vater soll das Baby geschüttelt und dadurch getötet haben. Jetzt wurde er verurteilt.
Update: 8. Januar 2020. Ein Jahr, nachdem der damals 25-Jährige vom Landgericht Münster verurteilt wurde, gab es jetzt Neues in dem Fall. Die Staatsanwaltschaft Münster ging gegen das Urteil gegen den Mann aus Gronau in Revision. Jetzt gab es eine Entscheidung.
Säugling zu Tode geschüttelt: Vater verurteilt
Update: 8. Januar. Als "absolutes Momentversagen" erklärte die Richterin das Verhalten des 25-Jährigen, der im Juni seinen elf Wochen alten Sohn getötet hat. Am letzten Prozesstag wurde ein ganz anderes Bild von dem jungen Vater deutlich. Er wohnte mit seiner Frau, seiner Mutter und den zwei Kindern zusammen. Da er arbeitslos war, kümmerte er sich um den Nachwuchs.
Der Mann aus Gronau wurde während der Verhandlung "als liebevoller, geduldiger Vater" beschrieben, heißt es in den WN. Und doch: Am 23. Juli änderte sich alles. Er schüttelte seinen elf Wochen alten Sohn so heftig, dass dieser schwere Hirnverletzungen erlitt. Diese endeten tödlich.
Urteil gegen Vater aus Gronau gefallen
Ungeklärt bleibt die Frage nach dem Warum. Der Vater aus Gronau wollte sich nicht dazu äußern. Die Richterin erklärte jedoch, dass sie seine Version, nach der er das Kind beim Spielen zu heftig bewegt habe, nicht glaube. Dafür seien die Verletzungen zu heftig gewesen.
Schließlich fiel das Urteil auf minderschwere Körperverletzung mit Todesfolge. Dem Vater aus Gronau stehen nun dreieinhalb Jahre Haft bevor. Der Staatsanwalt hatte acht Jahre gefordert, während der Verteidiger eine Bewährungsstrafe angestrebt hatte.
Kind zu Tode geschüttelt: Vater gesteht
Gronau/Münster – Wieso ist ein Kleinkind in Gronau in diesem Sommer gestorben? Diese Frage wird derzeit vor dem Landgericht Münster erörtert. Angeklagt ist ein 25-Jähriger, der das Baby so stark geschüttelt haben soll, dass es an seinen Hirnverletzungen verstarb.
Beim Spielen mit dem Kind: Gronauer schüttelt seinen Sohn
Zur Tatzeit habe der Gronauer laut Anklageschrift mit dem Baby an der Wippe gespielt. Dann begann er, das Baby nach vorne und hinten sowie nach links und rechts zu schütteln. Der ungesicherte Kopf des Kindes soll dabei immer wieder in verschiedene Richtungen ausgeschlagen sein. Erst als die Kindesmutter ins Zimmer kam, hörte der Vater auf, seinen Sohn zu schütteln.
Gronauer gesteht: Kind "mit zu viel Kraft" geschüttelt
Am Dienstag sagte der Angeklagte vor dem Landgericht Münster aus und gestand die Tat. Er habe sein Kind tatsächlich beim gemeinsamen Spielen mit "zu viel Kraft" bewegt, wie die WN den Angeklagten zitiert. Das Kleinkind wurde in eine Spezialklinik ins niederländische Groningen gebracht. Dort verstarb es jedoch am 26. Juni an starken Hirnblutungen.
Der Angeklagte wurde drei Tage später in U-Haft genommen, nachdem das Krankenhaus den deutschen Behörden den Hinweis gab, dass vermutlich Gewalt die Ursache für den Tod des Kindes seien.
Für Aufsehen sorgten zwei weitere Fälle am Landgericht Münster in jüngster Vergangenheit. Einem ehemaligen SS-Wachmann aus dem Kreis Borken wurde dort der Prozess wegen Beihilfe zu hundertfachem Mord gemacht. Der Prozess platzte jedoch wegen des Gesundheitszustandes des Angeklagten. Zu Beginn der Woche wurden drei junge Männer am Landgericht zu langen Haftstrafen verurteilt. Sie hatten einen Mann lebensgefährlich verletzt und ihm ein Grab geschaufelt.
Für Ärger sorgt derzeit ein Unbekannter: Der Notruf der Feuerwehr in Gronau wurde zuletzt mehrfach missbraucht. Die Polizei hat jetzt einen Verdächtigen.
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