Urteil am Amtsgericht Rheine gefällt
Schüler misshandelt? Verfahren gegen Lehrerin eingestellt
In 19 Fällen soll eine Grundschullehrerin Körperverletzungen an ihren Schützlingen begangen haben. Das Verfahren am Amtsgericht Rheine wurde nun jedoch eingestellt – wegen mangelnder Beweise.
- Am Amtsgericht Rheine wurde wegen 19-facher Körperverletzung verhandelt
- Der Vorwurf richtete sich gegen eine Lehrerin aus Borghorst
- Die Anklage wurde mangels Beweisen fallen gelassen
Rheine – Ein Verfahren am Jugendschöffengericht des Amtsgerichts in Rheine wurde am Montag (11. November) ohne Anklage eingestellt: Mehrere Eltern hatten eine Lehrerin bezichtigt, ihre Kinder im Unterricht an der Heinrich-Neuy-Schule in Borghorst misshandelt zu haben.
Verfahren in Rheine: 19 Fälle von Körperverletzung?
Der Frau, die zum angeblichen Tatzeitpunkt 61 Jahre alt war, wurde vorgeworfen, den Grundschulkindern an den Haaren gezogen und sie gekniffen zu haben. Eines der Kinder soll sie gewaltsam zur Tafel gedreht haben, wie der Radiosender RST nach dem Verfahren in Rheine berichtet. Der betreffende Junge, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagte, gab jedoch an, keine Schmerzen gehabt zu haben. Ermittlungen wurden derweil in einem anderen Fall wieder aufgenommen: Eine Erzieherin aus Dülmen soll in der Kita mehrere Jungen missbraucht haben. Das Verfahren wurde zunächst vor acht Jahren eingestellt.
Dies war einer der Gründe, warum die Beweise für den Richter am Amtsgericht Rheine nicht für eine Anklage reichten: Der Vorsitzende räumte zwar ein, dass die Lehrmethoden der Frau nicht mehr zeitgemäß seien. Doch da die Aussagen der Kinder zu vage blieben, könne die Lehrerin nicht wegen der ihr zur Last gelegten 19 Körperverletzungen belangt werden – lautes Anschreien und auf den Tisch hauen reichten nicht für eine Anklage.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete an einer weiteren Schule in der Region: Nach einer Massenpanik an der Gesamtschule in Oelde (Kreis Warendorf) mussten 31 Kinder vom Rettungsdienst versorgt werden.
Amtsgericht Rheine: Aussagen der Kinder mit Eltern abgesprochen
Dennoch seien noch einige Kinder in psychologischer Betreuung, wie der Anwalt der Eltern betonte. Trotzdem stimmte er dem Gericht in Rheine in der Ansicht zu, dass die Aussagen der Kinder zuvor mit den Erziehungsberechtigten einstudiert wurden. Die Kläger hätten einen gewissen "Verfolgungseifer" gezeigt.
Die Eltern hatten mit diesem Ausgang der Verhandlung in Rheine wohl nicht gerechnet: Eine Mutter machte ihrer Wut nach dem Ende der Sitzung durch Türenknallen Luft und warf dem Gericht vor, dass es sich lächerlich mache, wie die WN berichten.
Für Aufsehen sorgte vor einiger Zeit dieser Fall in der Region: Ein Lehrer eines katholischen Gymnasiums in Borken outete sich – und wurde dann wegen seiner sexuellen Orientierung entlassen.
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