Pandemie
Schon Anfang März: DM will Corona-Selbsttests verkaufen
Wird es Lockerungen geben oder nicht? Darüber wird dieser Tage heftig debattiert. Ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Pandemie könnten dann Selbsttests sein, die es schon bald bei im Drogeriegeschäft geben wird.
Bislang konnten Corona-Schnelltests nur beim Hausarzt oder von geschultem medizinischen Personal durchgeführt werden. Das soll künftig anders sein: Wer sich auf das Coronavirus testen lassen will, kann dies demnächst mit einem Selbsttest aus der Drogerie machen.
Die Tests von drei Firmen wurden bereits genehmigt – insgesamt hatten sich über 50 Unternehmen mit einem Schnelltest-Prototypen beworben, deren Anträge derzeit vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medikamente) geprüft werden. Die Produkte werden nun auch für Laien zugelassen.
Corona-Selbsttests von DM: Diese Standards müssen die Hersteller erfüllen
Möglich macht die Laientestung eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung von Anfang Februar, laut der die Verwendung der Selbsttests nicht mehr zwingend von geschultem Personal durchgeführt werden muss. So können die Produkte demnächst auch in der Drogerie erworben werden – für welchen Preis ist jedoch noch nicht klar. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuvor kostenlose Schnelltests für alle Bürger in Aussicht gestellt.
Für den freien Verkauf der Selbsttests etwa bei DM muss der Hersteller bestimmte Kriterien erfüllen. So muss eine Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache vorliegen und der Test muss leicht anwendbar sein. Mit der breiten Verfügbarkeit von Selbsttests soll die frühe Durchbrechung von Infektionsketten gewährleistet werden. Bislang vergehen zumeist mehrere Tage von der eigentlichen Übertragung bis zur Kontaktierung der infizierten Person. In der Zwischenzeit kann der Erkrankte zahlreiche weitere Personen anstecken. Als erstes Einzelhandelsunternehmen wird übrigens der Discounter Aldi Corona-Schnelltests anbieten.
Coronavirus: Selbsttests erreichen Wahrscheinlichkeit von mindestens 97 Prozent
Angedacht ist, dass jede Person die Selbsttests regelmäßig durchführt, zum Beispiel vor dem Restaurantbesuch oder einem Treffen mit der Familie. Wie aber auch bei den medizinisch durchgeführten Tests ist eine solche Überprüfung keine Garantie dafür, dass der Getestete nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Die Ergebnisse können nur eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 97 Prozent erreichen und gelten als Momentaufnahme. Je nach Fortschritt der Infektion kann es etwa sein, dass die Viruslast der betreffenden Person noch nicht hoch genug ist, obwohl sie das Virus bereits in sich trägt.
Wichtig ist es daher, sich auch trotz eines negativen Testergebnisses weiterhin an die Corona-Regeln zu halten. Zunächst war noch nicht bekannt, wann die Selbsttests frei im Handel verfügbar sein sollten. Der Drogeriemarkt DM hat jetzt als erster Händler den 9. März als Verkaufsstart genannt. Nach und nach wird es die DIY-Kits nicht nur dort, sondern auch in der Apotheke oder im Supermarkt zu kaufen geben.
So funktioniert der Corona-Selbsttest von DM
Die Corona-Selbsttests gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Während beim medizinischen Test ein Stäbchen tief in die Nase eingeführt wird, was die meisten Patienten als unangenehm empfinden, sollen die frei verkäuflichen Tests einfacher zu handhaben sein. So sollen Spuck-, Gurgel- und Abstrichtests zu kaufen sein. Bei den drei bislang zugelassenen Tests handelt es sich um Abstrichtests, für die eine Probe aus dem Rachen genommen werden muss. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel, wie genau der Corona-Selbsttest funktioniert.
Bei den Corona-Selbsttests zeigt ein Testfenster an, ob das Ergebnis positiv oder negativ ist, ganz ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest. Nach dem Zugeben der Testflüssigkeit dauert es 15 bis 20 Minuten, bis ein Ergebnis angezeigt wird. Zwei Striche stehen dabei für einen positiven Befund. Corona-Schnelltests sind vor Ostern nun auch online bei Amazon erhältlich und aktuell in den Supermärkten heiß begehrt.
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