Dem Angeklagten werden 97 Taten vorgeworfen
Sohn eingesperrt und misshandelt - Vater vor Gericht
In Detmold muss sich bald ein 34-Jähriger vor Gericht verantworten. Er soll sein Kind eingesperrt und misshandelt haben. Ihm werden 97 Taten vorgeworfen.
- Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung werden dem Angeklagten vorgeworfen
- Er soll seinen minderjährigen Sohn für dessen "Fehlverhalten" 97 Mal durch körperliche Gewalt bestraft haben
- Der Mann soll dem Kind unter andrem mit einem Kissen die Luft zum Atmen genommen haben
Update: Montag (25. November), 12.39 Uhr. Heute startet in Detmold der Protest wegen Kindesmisshandlung gegen den 34-jährigen Mann aus Leopoldshöhe. Dem Vater wird vorgeworfen seinen eigenen Sohn eingesperrt und körperlich misshandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wird ihm fast 100 Straftaten vor.
Die Richter am Landgericht in Detmold müssen nun unter anderem klären, ob der Angeklagte mit einem Kissen das Kind beinahe erstickt hat. Seit den Vorkommnissen lebt der Junge nicht mehr bei seinem Erzeuger. Das Opfer ist bei seinen Großeltern untergekommen.
Erstmeldung: Dienstag (19. November). Schwere Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft gegen einen 34-jährigen Mann. Der Vater soll seinen eigenen Sohn weggesperrt und auf brutale Art und Weise misshandelt haben. Innerhalb eines Jahres verübte er offenbar 97 Taten. Am kommenden Montag (25. November) startet nun der Prozess am Landgericht in Detmold.
Detmold: Vater nimmt minderjährigem Sohn die Luft zum Atmen
In dem Zeitraum vom 1. November 2017 bis 1. Dezember 2018 habe der Angeklagte sein Kind mehrfach für dessen "Fehlverhalten" bestraft, so die Staatsanwaltschaft Detmold. Mit körperlicher Gewalt soll er immer wieder auf das Opfer eingewirkt haben. Für einen Zeitraum von 10 bis 30 Minuten sperrte der Vater seinen Sohn im Kinderzimmer ein und montierte die Türklinke ab.
Außerdem wird ihm vorgeworfen, sein Kind aufs Bett geschmissen zu haben. Im weiteren Verlauf soll sich der Vater auf den Brustkorb des Jungen gesetzt haben und ihm mit einem Kopfkissen für etwa eine halbe Minute die Luft zum Atmen genommen haben. "Der Sohn litt daraufhin unter Atemnot und hatte Angst zu ersticken", heißt es in einer Pressemitteilung des Landgerichts Detmold. Ein Fall von Missbrauch beschäftigt hingegen die Ermittler in Horn-Bad Meinberg, weil dort ein Erzieher sich an einem Kind vergangen haben soll.
Detmold: Decke in den Mund des Kindes gestopft
Nur einen Tag später soll er zu der nächsten Auseinandersetzung gekommen sein, berichtet die Staatsanwaltschaft Detmold. Abermals habe der Angeklagte sein Kind auf das Bett geworfen und sich auf dessen Brustkorb gesetzt. Anschließend nahm er eine Decke und stopfte diese in den Mund des Jungen,
Aus der Anklageschrift geht außerdem hervor, dass der Vater seinen Sohn am Kopf gepackt und zugedrückt haben soll. Dabei habe er ihn hochgehoben, was für das Kind ebenfalls äußerst schmerzhaft war. Wegen Freiheitsberaubung in 56 Fällen und Misshandlung von Schutzbefohlenen in 41 Fällen, muss sich der 34-Jährige nun vor dem Landgericht in Detmold verantworten. Vertreten wird er von seinem Verteidiger Jerrit Schöll.
Erst kürzlich wurde am Landgericht in Bielefeld einen Mann wegen Kindesmissbrauch verurteilt. Der Beschuldigte hatte sich jahrelang an seiner Nichte vergangen. Außerdem fahndet die Polizei in einem weiteren Missbrauchsfall nach einem jungen Mann, der sich in Detmold an seinem eigenen Bruder vergangen haben soll. Mit einem Phantombild wird nach dem Tatverdächtigen gesucht.
Am Montagvormittag (16. Dezember) löste ein Drohanruf an der Grundschule-Heiligenhaus in Detmold einen Großeinsatz der Polizei NRW aus, da ein Kind in Gefahr schweben sollte und offenbar von einem Familienmitglied bedroht wird.
Seit Montag (20. Januar) muss sich ein 31-jähriger Familienvater aus Minden in einem Prozess vor dem Landgericht in Bielefeld verantworten, weil er seine damals fünf Monate alte Tochter geschüttelt und auf den Boden geworfen haben soll. Am ersten Verhandlungstag hat sich der Mann zu den Vorwürfen geäußert.
Ein ähnlicher Fall in OWL beschäftigt die Behörden: Der Staatsanwaltschaft Paderborn liegt eine Missbrauchsanzeige gegen einen Pfarrer aus Willebadessen bei Höxter vor und die Gemeinde reagierte geschockt, als sie von den Vorwürfen erfuhr.
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